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Zwischen dem CHIO in Aachen und den EM in Madrid

Janne-Friederike Meyer, die Weltmeisterin im Team-Springreiten

Das CHIO in Aachen, das neben WM; Kontinentalmeisterschaften und Olympia, größte pferdesportliche Event der Welt, wurde am Mitte Juli erfolgreich beendet. Gerade aus deutscher Sicht sorgten eine Reiterin und ein Reiter für die Glanzpunkte des Turnieres: Einerseits die reitsportliche Amazone Janne-Friederike Meyer auf Cellagon Lambrasco, die den Großen Preis im Springreiten gewann, andererseits Matthias Alexander Rath auf Totilas, der dreimal erfolgreich war.

Wie beurteilt nun eine „siegreiche Betroffene“, Janne-Friederike Meyer, die auch immer wieder gern an Turnieren in M-V teilnimmt, ihren Erfolg in Aachen? Nachgefragt…

„Den Druck macht man sich meistens selber!“

Frage: Janne, in der Lebkuchenstadt Aachen konnten Sie ebenfalls zuckersüße Gefühle entwickeln. Platz eins beim Großen Preis – was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Janne-Friederike Meyer: Der Sieg im Großen Preis von Aachen ist sicherlich mein bislang größter und schönster Erfolg. Der Große Preis von Aachen ist nun einmal der bedeutendste Große Preis in Deutschland und die Kulisse ist einfach einmalig.

Frage: Hatten Sie vorher ein wenig mit dem Podest geliebäugelt oder „fiel“ der Erfolg praktisch „vom Himmel“?

Janne-Friederike Meyer: Ich habe im Vorfeld keinen Gedanken daran verloren, den Großen Preis zu gewinnen. Für mich war zunächst einmal der Nationenpreis die wichtigste Prüfung auf dem Turnier. Als ich gemerkt habe, dass wir gut in Form sind, habe ich auf eine Platzierung im Großen Preis gehofft, aber mehr auch nicht.

Frage: Sie haben mit Cellagon Lambrasco einen kleinen, großen „Kämpfer“ an Ihrer Seite. Das gilt in „ähnlicher Form“ für Matthias Alexander Rath mit Totilas. Welchen Anteil haben Pferde, wie Cellagon Lambrasco und Totilas, am Gesamterfolg?

Janne-Friederike Meyer: Cellagon Lambrasco hat natürlich einen riesigen Anteil am Erfolg, ohne ein Pferd ist ein Reiter nur ein Fußgänger. Das wichtigste scheint mir aber das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter zu sein. Cellagon Lambrasco und ich kennen uns schon seit vielen Jahren und können uns in jeder Situation aufeinander verlassen.

Frage: Neben dem CHIO gab es ja noch die Frauen-Fußball-WM mit dem Überraschungserfolg der japanischen Mannschaft vor den USA und Schweden. Nun gibt es bereits die ersten Nörgler angesichts des frühen Ausscheidens der DFB-Mannschaft, obwohl diese wieder unter die besten acht Teams kam. Sind manche hierzulande zu erfolgsverwöhnt? Spüren Sie vor den EM in Madrid auch zunehmenden Erfolgsdruck?

Janne-Friederike Meyer: Mit zunehmendem Erfolg steigen auch die Erwartungen, das ist normal. Den Druck macht man sich meistens selber. Auch wenn die Deutsche Mannschaft – nach Gold bei der WM 2010 – in Madrid zu den Mitfavoriten zählt, liegt alles sehr nah beieinander und wenn es nicht glücklich läuft, ist man schnell an einer Medaille vorbei gesprungen.

Dann maximale Erfolge bei den verschiedenen Turnieren, auch in M-V! Alles Gute für die EM!

Marko Michels