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WM-Nachlese im Kanusport

Starkes deutsches Team in Ungarn – Neubrandenburger mit Gold

Die 39. Weltmeisterschaften im Kanurennsport in Szeged/Ungarn erfuhren ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2012 in London eine erstaunliche Resonanz: Rund 1.100 Athletinnen und Athleten aus 94 Nationen kämpften um Medaillen, gute Ränge und olympische Quotenplätze.

Am Ende der WM mit 37 Entscheidungen in olympischen und nicht-olympischen Disziplinen konnten insbesondere die ungarischen Gastgeber jubeln. Sieben Titel gewannen die „Magyaren“, eine mehr als die deutsche Kanu-Flotte, die einen suboptimalen ersten Finaltag erwischt hatte. Aber am Samstag und Sonntag, 20. und 21. August, zeigten dann die deutschen Kanutinnen und Kanuten ihre Klasse …

Paul Mittelstedt vom SC Neubrandenburg erkämpfte im K 4 über 1.000 Meter zusammen mit Norman Bröckl, Robert Gleinert und Max Hoff den WM-Titel. Ein gebürtiger Neubrandenburger, Stefan Holtz, sorgte für Gold im C 2 über 1.000 Meter mit Tomasz Wylenzek und Bronze im C 1 in der 4 x 200 Meter-Staffel. Für eine weitere WM-Goldmedaille aus deutscher Sicht bei den Herren sorgte Max Hoff im K 1 über 5.000 Meter.

Die Damen des Deutschen Kanu-Verbandes standen den Herren natürlich nicht nach und gewannen dank Nicole Reinhardt (K 1 500 Meter), Anne Knorr/Debora Niche (K 2 1000 Meter) und Nicole Reinhardt/Conny Wassmuth/Tina Dietze/Carolin Leonhardt (K 1 / 4 x 200 Meter Staffel) auch drei WM-Titel.

Überhaupt waren die deutschen Herren gemeinsam mit den Ungarn mit jeweils dreimal Gold die Besten. Bei den Frauen holten die Ungarinnen vier Titel. Im weiblichen Canadier-Bereich waren – „Nomen est omen!“ – die Kanadierinnen mit zweimal Gold die Nummer eins.

Ansonsten war Europa bei diesen WM dominierend: 89 der 111 Medaillen gingen an europäische Länder. 9 WM-Medaillen sicherte sich Nordamerika. 5 Medaillen gingen an Australien/Ozeanien, 5 Medaillen ebenfalls an asiatische Länder und drei Medaillen nach Südamerika.

Bei den WM-Entscheidungen für Kanutinnen und Kanuten mit Handicap errangen Brasilien und Kanada jeweils zwei WM-Titel. Für den DKV erkämpften Gerhard Bowitzky mit Bronze und Brit Gottschalk mit Silber Medaillen.

Seit 1938 in Vaxholm werden WM im Kanu-Rensport ausgetragen, seit 1936 in Berlin ist Kanurennsport olympisch. Aus M-V-Sicht gab es bei Welttitelkämpfen auch immer etwas zu feiern – zwischen dem Premieren-Gold durch Alexander Slatnow 1971 über die WM-Titel und Olympiasiege von Carola Zirzow, Rüdiger Helm, Andreas Dittmer, Martin Hollstein, u.v.a.m. bis hin zum WM-Gold durch Paul Mittelstedt 2011. Leider wurde eine Medaille von Martin Hollstein bei diesen WM buchstäblich vom Winde verweht. Aber in London 2012 sollten die Winde dann wieder mitspielen! So bleibt nach Szeged die alte Erkenntnis, dass Deutschland nach wie vor eine Top-Nation im Kanurennsport ist …

Die besten Acht von Szeged
Land-Gold-Silber-Bronze

1.Ungarn: 7-1-4
2.Deutschland: 6-3-4
3.Kanada: 5-1-0
4.Russland: 2-7-3
5.Polen: 2-3-4
6.Rumänien: 2-1-1
7.Brasilien: 2-0-1
8.Österreich: 2-0-0.

Insgesamt erkämpften 17 Länder WM-Titel. 26 Staaten holten WM-Medaillen.

M. Michels


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