Skip to main content

Tage im Juni 2017

Zwischen Frankreich-Wahl und Jubel-Stimmung in Deutschland

Tage im Juni 2017… Da jubeln die Massen-Medien in Deutschland über den „grandiosen Sieger“ bei den französischen Parlamentswahlen, Präsident Emmanuel Macron und dessen politische Bewegung „En Marche“, die samt verbündeter weiterer (!) Parteien auf 49 Prozent kommt. So weit. So nicht gut!

Denn: Was nicht vordergründig dargestellt wird, ist die erbärmliche Wahlbeteiligung von rund 42 Prozent. Berücksichtigt man diese, so kommt Macrons Bewegung auf lediglich 24,5 Prozent, seine Bewegung allein liegt bei 19 bis 20 Prozent – und das bei der exorbitanten medialen Werbung für Macron und dessen Bewegung in den so genannten Leitmedien in Frankreich und in Deutschland.

Da wird dann sogar etwas herbei geschrieben und herbei gesendet, was es in der Realität gar nicht gibt – eine „Macronmania“, Jubel-Orgien in Frankreich für Herrn Macron. Nicht einmal jede fünfte Französin und jeder fünfte Franzose sieht in ihm wirklich einen neuen politischen Heilsbringer, einige, die sich zu seiner Wahl bekannten, sprachen offen von einem Versuch, von „leiser Hoffnung“ auf eine Besserung der politischen Verhältnisse in Frankreich. Kein Wunder nach dem Ende der Amtszeit des nicht charismatischen und farblosen Präsidenten Hollande, der den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs nicht „in den Griff bekam“…

So „groß“ der Jubel in Frankreich über Herr Macron, so „euphorisch“ ist die Zustimmung der Deutschen zu Frau Merkel und ihrem Herausforderer Herrn Schulz. Deren Skandale und Skandälchen, deren Verfehlungen und Defizite, deren Werdegang, der einige negative Faktoren beinhaltet, spielt hierzulande keine Rolle. Im Gegenteil. Wer kritisiert, ist gleich ein Schlechtredner, ein Querulant, ja fast schon ein Nazi.

Dass eine Altersarmut droht und die Existenz sichernde Renten, bei den hiesigen erbarmungswürdigen Einkommen und prekären Arbeitsverhältnissen, nicht mehr möglich sind, wird klein geredet. Dass eine sichtlich überforderte Verteidigungsministerin – ohne triftigen und sachlichen Grund – einen „Nazi-Skandal“ in der Bundeswehr inszenierte, spielt nur noch am Rande eine Rolle. Dass ein aktueller Bundespräsident einige Getreue mit Posten versorgte, vorbei am Personalrat, wobei dieser mehrheitlich zurück trat, das scheint hinnehmbar zu sein… Wehe, eine weniger „staatstragende“ Partei hätte sich dieses geleistet!

Und: Dass weder „Europa“ noch der „Euro“ in einem „guten politisch-wirtschaftlichen Fahrwasser“ sind, uns – nicht nur mit Blick auf Syrien – der Weltfrieden zu entgleiten droht, mehr als 40 Kriege (auch mit deutschen Waffen) mit mehr als 60 Millionen Flüchtlingen weltweit toben, dieses alles geht medial ziemlich unter oder wird relativiert.

Man beschäftigt sich lieber mit Zuwanderung als mit Flüchtlingen nach Definition der Genfer Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen. Es scheint mehr um billige Arbeitskräfte für die deutsche Wirtschaft zu gehen, als um die Hilfe für politisch und religiös Verfolgte!

Das alles spielt jedoch keine (Haupt-)Rolle, denn unsere Damen und Herren Politiker sind ja mehrheitlich von der selbigen. So machen diese „eine Rolle rückwärts“. Mit wenig Können und geringen Haltungsnoten. Ein lupenreiner „Deltschew-Saltow“ in aufrechter Haltung wäre aber vonnöten und nicht eine dreifache „Merkel-(von der)Rolle gehechtet“… Dafür gibt es dann Null Punkte. Leider… Aber dieses Gefühl kennen wir ja vom Eurovision Song Contest längst…

„Wo man singt, da lasse dich nieder. Böse Menschen kennen keine Lieder!“, heißt es so schön in einer deutschen Volksweisheit. Nun, da Helene Fischer nicht einmal beim NDR M-V gespielt wird, weiß der gemeine „MeckPommler“ wenigstens, mit welchen „führenden“ Leuten sie/er es im Land zu tun haben…

Auf die nächste Merkelsche Euphoriewelle!

Marko Michels

Foto (Michels): Mit wehenden Fahnen der Zukunft entgegen… Leider ist gerade Flaute!


Ähnliche Beiträge