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Olympia 2018 im Blick

Am 6. Juli entscheidet das IOC über die Vergabe der Olympischen Winterspiele in sieben Jahren …

München, Garmisch-Partenkirchen und das Berchtesgadener Land „im Zeichen der Ringe“ – der Countdown für die Entscheidung des IOC über die Vergabe des Austragungsortes der Olympischen Winterspiele 2018 läuft. Am 6. Juli ist es dann endlich so weit … Wird eine deutsche Stadt erstmals seit 46 Jahren, seit den Olympischen Sommerspielen 1972 in München, und erstmals seit 82 Jahren, seit den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen, wieder Gastgeber der Olympischen Spiele sein?!

Nun mag München – aus M-V-Sicht – relativ „weit“ weg sein. Aber gerade München 1972 waren auch olympische Erfolgsspiele für die Hanseaten aus dem Nordosten.
So gewannen u.a. der Ruderer Siegfried Brietzke, der Bahnradfahrer Günther Schumacher jeweils Gold, der Ringer Heinz-Helmut Wehling , der Schwimmer Klaus Katzur, die Drachensegler Paul Borowski, Karl-Heinz Thun sowie Konrad Weichert und die Turnerin Christine Schmitt jeweils Silber bzw. Fußball-Torjäger Joachim Streich und Turner Reinhard Rychly jeweils Bronze.

„Mir san mir“ galt in der bayrischen Hauptstadt auch für die Rostockerinnen und Rostocker. Die „Fischköppe“ trafen damals auf herzliche bayrische „Lederhosen“.
Doch nun gilt erst einmal „Lederhose an“ und „Daumen gedrückt“ für die Olympia-Bewerbung 2018 (einschließlich der Paralympics). Vielleicht finden ja die olympischen Demonstrationswettbewerbe dann im Eissegeln vor Rostock-Warnemünde statt?! Zumindest könnte auch der eine oder andere Short Tracker vom ESV Turbine Rostock die Qualifikation für die Winterspiele 2018 schaffen …

Vor 75 Jahren …

Die Winterspiele des Jahres 1936 hatten zwei Gesichter – einerseits wurden sie von der nationalsozialistischen Propaganda politisch missbraucht, anderseits wurde in GAP 1936 großartiger Sport geboten, entstanden zahlreiche internationale Sportfreundschaften.

Siebzehn Wettbewerbe in sechs Sporarten standen auf dem Programm der Winterspiele ’36, an denen rund 670 Olympionikinnen und Olympioniken aus 28 Ländern teilnahmen. Deutsches Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (1926-1956) war Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, der sich auch maßgeblich in die Arbeit des Organisationskomitees der Winterspiele einbrachte.

Der erfolgreichste Sportler in GAP war seinerzeit der Norweger Ivar Ballangrud, der dreimal Gold (500 Meter, 5000 Meter, 10000 Meter) und einmal Silber (1500 Meter) im Eisschnelllaufen erkämpfte. Deutsche Sportlerinnen und Sportler errangen dreimal Gold und dreimal Silber. Im Alpinen Skisport – nur in der Kombination der Damen und Herren gab es Medaillen – gewannen Christl Cranz und Franz Pfnur.

Im Paarlaufen boten Maxi Herber/Ernst Baier eine herausragende (Gold-)Leistung. Zu Silber kamen die Alpinen Gustav Lantschner und Käthe Grasegger bzw. Ernst Baier im Eiskunstlauf-Herren-Einzel.

Der Nordische Skisport wurde von den Nordeuropäern beherrscht. Alle Medaillen gingen nach Schweden, Norwegen und Finnland, wobei Norwegen mit 2 x Gold, 3 x Silber und 2 x Bronze am erfolgreichsten war. Im Eiskunstlaufen setzte ebenfalls eine Norwegerin einen Glanzpunkt. Sonja Henie konnte zum dritten Mal hintereinander Gold gewinnen.
Im Bobfahren teilten sich die USA (Zweier) und die Schweiz (Vierer) die Goldmedaillen. Das Eishockey-Turnier gewann überraschend Großbritannien vor Kanada. Allerdings hatten sich die Briten durch eingebürgerte Kanadier verstärkt.

In den olympischen Demonstrationswettbewerben der Winterspiele 1936 Militärpatrouillenlauf und Eisstockschießen gingen die Goldmedaillen nach Italien (1 x) und Österreich (3 x). Die erfolgreichste Nation 1936 in GAP war Norwegen mit 7 x Gold, 5 x Silber und 3 x Bronze.

Bei den Sommerspielen 1936 in Berlin war dann das deutsche Team mit 33 x Gold die erfolgreichste Olympia-Mannschaft vor den USA mit 24 x Gold. In Berlin 1936 gewann übrigens der Rostocker Feldhockey-Spieler Detlef Okrent Silber mit der deutschen Auswahl.

Wirklich ausgelassene, unbeschwerte und sympathische „Winterspiele“, Weltmeisterschaften im Alpinen Skisport, gab es 1978 und gerade in diesem Jahr 2011 in Garmisch-Partenkirchen, wobei die Lokalmatadorin, die Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch zweimal Bronze und später sogar den Gesamt-Weltcup holte.

Mal schauen, ob das „Olympia-Team für 2018“ um Maria Riesch, Katarina Witt, Magdalena Neuner & Co. die Vertreterinnen und Vertreter des IOC am 6. Juli im südafrikanischen Durban von der Bewerbung Münchens, Garmisch-Partenkirchens und des Berchtesgadener Landes überzeugen kann. Auf geht’s! Viele Sportfans in M-V fiebern mit.

… Aber wie sieht eigentlich der Präsident des Landesskiverbandes M-V Thomas Knüppel die Chancen der deutschen Bewerbung? Nachgefragt …

„Dieses Sportereignis im eigenen Land zu erleben, wäre ein Traum.“

Frage: Herr Knüppel, Sie sind ein leidenschaftlicher Skisportler, dem Wintersport eng verbunden. Warum – kurz und knapp – wäre aus Ihrer Sicht München der ideale Austragungsort 2018?

Thomas Knüppel: Weil München und vor allem Garmisch ein Mekka des Wintersports sind und man dieses Jahr bei den Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch gesehen hat, was alles organisatorisch machbar ist. Eine Kombination aus rentablen, umweltfreundlichen und vor allem begeisternden Spielen.

Frage: Für Sie persönlich … Welche Bedeutung haben die Olympischen Spiele? Was ist das Besondere an Olympia aus Ihrem Blickwinkel?

Thomas Knüppel: Sie haben eine überragende Bedeutung. Es gibt kein Sportereignis auf der Welt, welches mehr Menschen aus verschiedenen Nationen vereint und so viel Freude bereitet. Dieses Sportereignis im eigenen Land zu erleben, wäre ein Traum.

Frage: Falls alles gut geht …  Auf was könnten sich die Sportfans in München, GAP und dem Berchtesgadener Land – nach Ihrer Meinung – freuen? Auch auf einen M-V-Skisportler?

Thomas Knüppel: Oh, diese Frage ist schwer zu beantworten. Bis 2018 vergeht noch viel Zeit. Ob ein Sportler aus unserem Land dabei sein wird, wage ich zu bezweifeln, denn wir sind, was den Wintersport angeht, mehr im Breitensport zu Hause. Aber man soll ja bekanntlich nie „nie“ sagen.

Frage: Sie können erst einmal „ski-sommerlich“ trainieren, ein paar Mädels müssen sich gerade beweisen. Seit dem 26. Juni läuft die Frauen-Fußball-WM in Deutschland. Begeistert Sie die WM im Frauen-Fußball?

Thomas Knüppel: Ich verfolge persönlich die Frauen-Fußball-WM nur am Rande, da mich eher andere Sportarten interessieren. Dirk Nowitzki ist mit den Dallas Mavericks Meister in der NBA geworden … Dieses hat mich ungemein begeistert.

Dann weiterhin beste skisportliche Erfolge!

M. Michels


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