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Gute Konjunktur wird zunehmend auf den Prüfstand gestellt

DIHK zur Frühjahrsprojektion der Bundesregierung

In ihrer heute präsentierten Frühjahrsprojektion hat die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose leicht gesenkt. Auch Volker Treier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sieht Gefahren für die noch boomende Konjunktur.

Treier: „Die Konjunktur läuft so richtig auf Hochtouren. Durch ihre Auslandsorientierung profitiert die deutsche Wirtschaft besonders vom Aufschwung der Weltwirtschaft. Die noch immer gute Entwicklung am Arbeitsmarkt stärkt Kaufkraft und Konsum der Verbraucher. Die Betriebe investieren wieder in Deutschland.

Zunehmend wird die gute Konjunktur allerdings auf den Prüfstand gestellt. Die Engpässe sind inzwischen deutlich spürbar – etwa bei den Transportkapazitäten oder beim Fachkräfteangebot. Jedes zweite Unternehmen – und damit so viele Unternehmen wie noch nie – berichtet uns, dass es Stellen längerfristig nicht besetzen kann. 45 Prozent befürchten, ihre Produktion deshalb einschränken oder Aufträge ablehnen zu müssen.

Umso wichtiger ist, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen zur Steigerung des Fachkräfteangebots – wie etwa der Ausbau der Ganztagsbetreuung oder die Stärkung der Beruflichen Bildung – zügig umgesetzt werden.

Eine große Unsicherheit für die Unternehmen bedeutet der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die überraschenden Zollerhöhungen der USA sowie mögliche Gegenmaßnahmen der Handelspartner drohen die globale Konjunktur empfindlich zu treffen – und damit auch die deutsche Wirtschaft. Es ist von höchster Dringlichkeit, dass sich Bundesregierung und EU für die Stärkung der WTO und damit für ein System verbindlicher globaler Handelsregeln einsetzt.

Entschlossene Signale braucht es dringend auch bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen, damit der aktuelle Investitionsaufschwung kein Strohfeuer wird. Das gilt insbesondere für den Ausbau der digitalen Infrastruktur, einen für die Betriebe merklichen Bürokratieabbau sowie eine investitionsfreundliche Ausgestaltung der Unternehmensbesteuerung in Deutschland.“

Pressemitteilung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)

 


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