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Elektromotor stellt zweifachen Geschwindigkeitsrekord auf

Rekordflug von der FAI anerkannt

Am Donnerstag, 23. März 2017, hat das Kunstflugzeug „Extra 330LE“ mit dem Antriebssystem von Siemens zwei neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Auf dem Flugplatz Dinslaken Schwarze Heide erreichte der Elektroflieger über eine Distanz von drei Kilometern eine Höchstgeschwindigkeit von 337,50 Kilometer pro Stunde. Damit konnte der Pilot Walter Extra den bisherigen Weltrekord des US-Amerikaners William M. Yates aus dem Jahr 2013 um 13,48 km/h überbieten.

Der Weltluftsportverband Fédération Aéronautique Internationale (FAI) hat den Rekordflug in der Kategorie „Elektroflugzeuge mit einem Gewicht bis zu 1.000 Kilogramm“ offiziell anerkannt. Auch in der Kategorie „über 1.000 Kilogramm“ konnte die Extra einen neuen FAI-Weltrekord aufstellen: Testpilot Walter Kampsmann trieb den Elektroflieger in leicht angepasster Konfiguration mit einem Gesamtgewicht über einer Tonne auf 342,86 km/h.

Am Freitag, 24. März 2017, gab die „Extra 330LE“ eine weitere Premierenvorstellung: als weltweit erster Elektroflieger schleppte sie ein Segelflugzeug in die Höhe. Der nahezu lautlose Flugzeugschlepp von Pilot Walter Extra brachte eine LS8-neo in nur 76 Sekunden auf 600 Meter. „Der Schleppflug ist ein weiterer, sehr sichtbarer Beleg für die Leistungsfähigkeit unseres Rekordmotors“, sagte Frank Anton, Leiter eAircraft in der Start-up-Einheit next47. „Sechs solcher Antriebe würden schon ausreichen, ein typisches 19-sitziges hybrid-elektrisches Flugzeug anzutreiben.“

Das neue Antriebssystem von Siemens hatte erst im Juli 2016 seinen Erstflug absolviert. Dabei ist der handliche Elektromotor für Flugzeuge bereits Weltrekordhalter im Leistungsgewicht – bei einem Gewicht von nur 50 Kilogramm liefert er 260 Kilowatt elektrische Dauerleistung: fünfmal so viel wie vergleichbare Antriebe.

Die rund 1.000 Kilogramm schwere Extra 330LE dient als Erprobungsträger für den neuen Antrieb – als Kunstflugzeug eignet sie sich besonders dafür, die Komponenten an ihre Belastungsgrenzen zu bringen, zu testen und weiterzuentwickeln. Eine Serienproduktion des Elektrofliegers ist derzeit nicht geplant. Die Technologie bringt Siemens zudem in seine Kooperation mit Airbus zum elektrischen Fliegen ein, die beide Unternehmen im April 2016 vereinbart hatten. Elektrische Antriebe sind skalierbar – auf Basis des Rekord-Motors werden Siemens und Airbus hybrid-elektrische Regionalflugzeuge entwickeln. „Bis 2030 erwarten wir erste Maschinen mit bis zu 100 Passagieren und rund 1.000 Kilometern Reichweite“, erklärt Anton. Siemens ist entschlossen, die hybrid-elektrischen Antriebssysteme für Luftfahrzeuge als künftiges Geschäft aufzubauen.

Pressemitteilung Siemens AG / Communications

 


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