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Die Skisport-Saison im Rückspiegel

Das alpine Ski-Ass Viktoria Rebensburg über ihre Saison 2011/12

Es war eine Saison „zwischen den Spielen“ – zwischen den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver und den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi. Für die Eissportler ebenso wie für die Skisportler. Es gab keine Weltmeisterschaften im Nordischen oder Alpinen Skisport – den Kernsportarten. War es darum eine weniger bedeutende Saison?! Wohl kaum. Gerade im Alpinen Skisport waren die Weltcup-Wettbewerbe von Oktober und März hochklassig, spannend und aufschlussreich – nicht zuletzt im Hinblick auf die vorolympische Saison 2012/13.

Im Gesamt-Weltcup dominierten bei den Herren der Österreicher Marcel Hirscher, der Kroate Ivica Kostelic und der Schweizer Beat Feuz das Geschehen, bei den Damen war Lindsey Vonn aus den USA die Dominatorin, aber auch die Slowenin Tina Maze und unsere Viktoria Rebensburg und Maria Höfl-Riesch waren hervorragend unterwegs. Maria wurde Gesamt-Weltcup-Dritte und für Viktoria Rebensburg, die Riesenslalom-Olympiasiegerin, gab es den Riesenslalom-Gesamt-Weltcup, mit drei Siegen in Aspen und mit zwei Siegen in Ofterschwang sowie mit dem Erfolg im Super-G in Schladming.

Nachgefragt bei Viktoria Rebensburg, Jahrgang 1989, SC Kreuth

Viktoria Rebensburg über ihre Saison 2011/12, die schönsten Erfolge des letzten Winters und die kommenden Herausforderungen

„Ich habe viele tolle Momente 2011/12 erlebt …“

Frage: Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich zum Riesenslalom-Weltcup 2011/12! Seit Ihrem Olympiasieg 2010 sind Sie im Riesenslalom auf der Überholspur. Sie  bewiesen seit Olympia, dass Ihr Erfolg damals ein wohl verdienter, ein nachhaltiger war. Wie lautet nun Ihr persönliches Resümee zu Ihren Wettkämpfen 2011/12?

Viktoria Rebensburg: Mein Fazit fällt absolut positiv aus. Neben meinen vier Siegen im Riesenslalom habe ich meinen ersten Sieg im Super-G  gefeiert. Außerdem ist es mir tatsächlich gelungen, den Riesenslalom-Weltcup auch diese Saison zu gewinnen und ich habe damit die kleine Kristallkugel verteidigt. Das bedeutet mir sehr viel.

Frage: Welche Wettkämpfe 2011/12 bleiben Ihnen nachhaltig in Erinnerung?

Viktoria Rebensburg: Ich habe viele tolle Momente erlebt. Aber mein Doppelsieg vor heimischem Publikum in Ofterschwang sowie das Saison-Finale in Schladming waren ganz besondere Highlights.

Frage: Was war Ihre Lieblingsstrecke?

Viktoria Rebensburg: Eine wirkliche Lieblingsstrecke habe ich nicht. Aber ich mag Strecken, die vom Gelände her anspruchsvoll sind, wie beispielsweise Sölden oder Aspen. Auch Cortina d’Ampezzo mag ich sehr gerne.

Frage: Sie hatten ja viel Grund zum Feiern … Geht es auf den Apres-Ski-Partys im alpinen Ski-Zirkus eigentlich ebenso rasant zu wie auf der Piste?

Viktoria Rebensburg: Nein, bei mir zumindest nicht. Natürlich gehe ich auch einmal auf einen Drink in eine Bar. Aber das bleibt während der Saison im Rahmen. Wir müssen immer früh raus und schließlich will ich am nächsten Tag fit sein.

Frage: Wer beeindruckte Sie von den alpinen Konkurrentinnen 2011/12 am meisten, wer imponierte Ihnen bei den Herren?

Viktoria Rebensburg: Die Saison von Lindsey Vonn war beeindruckend. Sie hat den Gesamt-Weltcup mit einer neuen Punktebestmarke gewonnen. Bei den Herren gefällt mir die Art und Weise wie Ted Ligety im Riesenslalom fährt.

Frage: Auch die Weltcup-Saison im Skispringen, in der Nordischen Kombination, im Ski-Langlauf, im Biathlon und im Ski-Freestyle ging im März zu Ende. Schauen Sie schon mal bei den Kolleginnen und Kollegen in anderen Winter-Sportarten vorbei? Gibt es Freundschaften zu den Ski-Assen, die lieber springen und „lang laufen“?

Viktoria Rebensburg: Klar kennt man sich untereinander vom Skigymnasium, der Bundespolizei oder verschiedenen Veranstaltungen.

Frage: Sotschi 2014 rückt immer näher, davor, 2013, gibt es die WM. Welche Minimalziele hegen Sie für 2013 und 2014?

Viktoria Rebensburg: Mein Ziel ist es, bei der WM 2013 oder den Olympischen Spielen 2014 jeweils eine Medaille zu gewinnen.

Frage: Und: Was machen Sie in den nächsten Wochen? Bestimmt erst einmal Urlaub – oder …

Viktoria Rebensburg: Jetzt fahre ich erst einmal mit meiner Familie ein paar Tage zum Skifahren!

Dann alles erdenklich Gute für die baldige Vorbereitung auf die vorolympische Saison 2012/13 und maximale Erfolge im Weltcup und bei den WM!

Marko Michels

… Alpiner Skisport bei Winter-Olympia 1936-2010

Die erfolgreichsten Länder
Nation – Gold-Silber-Bronze

1.Österreich: 31-35-39
2.Schweiz: 18-19-19
3.Deutschland: 16-12-9
4.Frankreich: 15-14-14
5.USA: 14-18-7
6.Italien: 13-8-7
7.Norwegen: 9-9-8
8.Schweden: 5-2-9
9.Kroatien: 4-5-0
10.Kanada: 4-1-5
11.Liechtenstein: 2-2-5
12.Spanien: 1-0-1

Die erfolgreichsten alpinen Skisportlerinnen/Skisportler bei Winter-Olympia

1936: Franz Pfnur (Deutschland) / Christl Cranz (Deutschland) jeweils 1 x Gold

1948: Henri Oreiller (Frankreich) 2 x Gold, 1 x Bronze / Trude Beiser (Österreich), Gretchen Frazer (USA) jeweils 1 x Gold, 1 x Silber

1952: Stein Eriksen (Norwegen), Othmar Schreiber (Österreich) jeweils 1 x Gold, 1 x Silber / Andrea Lawrence Mead (USA) 2 x Gold

1956: Toni Sailer (Österreich) 3 x Gold / Madeleine Berthod (Schweiz), Renee Coliard (Schweiz), Ossi Reichert (Deutschland) jeweils 1 x Gold

1960: Ernst Hinterseer (Österreich) 1 x Gold, 1 x Bronze / Heidi Biebl (Deutschland), Anne Heggtveit (Kanada), Yvonne Rüegg (Schweiz) jeweils 1 x Gold

1964: Josef Stiegler (Österreich) 1 x Gold, 1 x Bronze / Christine und Marielle Goitschel (Frankreich) jeweils 1 x Gold, 1 x Silber

1968: Jean-Claude Killy (Frankreich) 3 x Gold / Nancy Greene (Kanada) 1 x Gold, 1 x Silber

1972: Gustav Thöni (Italien) 1 x Gold, 1 x Silber / Marie-Theres Nadig (Schweiz) 2 x Gold

1976: Franz Klammer (Österreich), Piero Gros (Italien), Heini Hemmi (Schweiz) jeweils 1 x Gold / Rosi Mittermaier (Deutschland) 2 x Gold, 1 x Silber

1980: Ingemar Stenmark (Schweden) 2 x Gold / Hanni Wenzel (Liechtenstein) 2 x Gold, 1 x Silber

1984: William Johnson (USA), Phil Mahre (USA), Max Julen (Schweiz) jeweils 1 x Gold / Michela Figini (Schweiz), Paoletta Magoni (Italien), Debbie Armstrong (USA) jeweils 1 x Gold

1988: Alberto Tomba (Italien) 2 x Gold / Vreni Schneider (Schweiz) 2 x Gold

1992: Alberto Tomba (Italien) 1 x Gold, 1 x Silber / Petra Kronberger (Österreich) 2 x Gold

1994: Markus Wasmeier (Deutschland) 2 x Gold / Vreni Schneider (Schweiz) 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze

1998: Hermann Maier (Österreich) 2 x Gold / Katja Seizinger (Deutschland) 2 x Gold, 1 x Bronze

2002: Kjetil Andre Aamodt (Norwegen) 2 x Gold / Janica Kostelic (Kroatien) 3 x Gold, 1 x Silber

2006: Benjamin Raich (Österreich) 2 x Gold / Michaela Dorfmeister (Österreich) 2 x Gold

2010: Aksel Lund Svindal (Norwegen) und Bode Miller (USA) je 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze / Maria Riesch (Deutschland) 2 x Gold (Anmerkung: 2010 gab es auch Olympia-Gold für Viktoria!)


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