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Die Judo-WM 2015 im Rückspiegel

Deutsches Team mit vier Medaillen

Die Judo-WM 2015 in Astana im August sind bereits wieder sportliche Historie. Erfolgreichste Nation wurde Japan mit 17 Medaillen, darunter 8 x Gold. Sehr stark präsentierten sich auch die Athletinnen und Athleten aus Frankreich (2 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze) und aus Südkorea (2 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze. Für Deutschland und die nach Japan und Frankreich drittbeste Judo-Nation der WM-Geschichte Russland blieben nur 1 x Silber, 3 x Bronze bzw. 2 x Silber, 1 x Bronze.

Judo

Asien sehr stark

Gerade Asiens Streitmacht erwies sich als insgesamt betrachtet als äußerst kampfstark. So gewannen die Judoka aus Japan, Südkorea, Kasachstan, China, der Mongolischen Republik, Georgien, Israel und Usbekistan 35 der 64 Medaillen, was einem Anteil von 54,7 Prozent entspricht. 12 der 16 WM-Titel gingen zudem an die asiatischen Kämpferinnen und Kämpfer.

Die Europäerinnen und Europäer holten immerhin noch 23 Medaillen, darunter dreimal Gold. Und der amerikanische Doppelkontinent sicherte sich sechs Plaketten, einschließlich einer Goldmedaille.

Die Medaillen für das deutsche Team gingen auf das „sportliche Konto“ von Karl-Richard Frey (Silber) und Dimitri Peters (Bronze / jeweils Klasse bis 100 Kilogramm). Des weiterin belegte Luise Malzahn den dritten Platz in der Klasse bis 78 Kilogramm) und auch das deutsche Frauen-Team kam auf Rang drei.

Japan mit 8 Titeln

In den Einzel-Konkurrenzen triumphierten bei den Herren Yeldos Smetov (Kasachstan/bis 60 Kilogramm), An Ba-ul (Südkorea/bis 66 Kilogramm), Shobei Ono (Japan/bis 73 Kilogramm), Takanori Nagase (Japan/bis 81 Kilogramm), Gwak Dong-han (Südkorea/bis 90 Kilogramm), Ryunosuke Haga (Japan/bis 100 Kilogramm) sowie die Judo-Legende Teddy Riner (Frankreich/über 100 Kilogramm) und bei den Frauen Paula Pareto (Argentinien/bis 48 Kilogramm), Misato Nakamura (Japan/bis 52 Kilogramm), Kaori Matsumoto (Japan/bis 57 Kilogramm), Tina Trstenjak (Slowenien/bis 63 Kilogramm), Gevrise Emane (Frankreich/bis 70 Kilogramm), Mami Umeki (Japan/bis 78 Kilogramm) bzw. Yu Song (China/über 78 Kilogramm).

Beide Team-Wettbewerbe gingen an Japan.

Im „ewigen Medaillenspiegel“ der Judo-WM von 1956 bis 2015 führt Japan mit 302 Medaillen, darunter 127 x Gold. Deutschland (mit DDR und Westdeutschland) kommt auf eine Bilanz von 102 Medaillen, darunter 11 x Gold.

Judo und M-V

Die Judo-Fans in Mecklenburg-Vorpommern hatten natürlich auch ein großes Interesse an den weltmeisterlichen Judo-Entscheidungen, denn Judo und M-V – das ist mittlerweile fast so etwas wie eine erfolgreiche Tradition bei hochkarätigen internationalen Meisterschaften.

So sorgen seit 2004 die Brussig-Schwestern vom PSV Schwerin für viel paralympischen Medaillenglanz. Ramona schaffte bei den Paralympics bereits zweimal Gold (2004, 2012) und einmal Silber (2008) und Carmen freute sich über einmal Bronze (2008) und einmal Gold (2012).
Und es gab weitere international sehr erfolgreiche Judoka aus M-V… Der 1964 in Schwerin geborene Torsten Oehmigen, nach der Heirat Torsten Brechot, der für den SC Dynamo Hoppegarten startete, wurde bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul Bronzemedaillen-Gewinner im Halbmittelgewicht. Bereits vor Seoul`88 war Torsten Brechot schon auf der Judo-Matte erfolgreich, wie sein erster Platz bei den Junioren-EM 1983 und sein WM-Silber von 1985 beweisen.

Aber der Schweriner Brechot hatte zudem einen erfolgreichen Vorgänger. Andreas Preschel, drei Jahre früher als Torsten Brechot in Schwerin geboren und ebenfalls in Hoppegarten aktiv, wurde 1983 Weltmeister im Halbschwergewicht in Moskau.

Weitere bekannte Judoka aus M-V sind – nur drei Beispiele von vielen – Günter Krüger aus Pasewalk, Andreas Paluschek aus Rostock oder Roland Borawski aus Schwerin.

In den 2000ern sorgte aus Schweriner Sicht ebenfalls Susi Zimmermann für viel judosportliche Furore. So gewann Susi 2011 in San Salvador ihre dritte Weltcup-Medaille, nachdem die Landeshauptstädterin 2010 WM-Silber im Team in Antalya erkämpfte. Thea Gercken, ebenfalls aus Schwerin, gewann 2014 bei den Judo-EM (U 18) in Athen Gold.

Ja, Schwerin und Judo – da geht oft etwas.

Marko Michels

Foto/Michels: Ramona Brussig (PSV Schwerin) bei einem Show-Wettkampf in der Landeshauptstadt M-V.


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