Erfolgreiches Jahr für die deutschen Rettungsschwimmer
Nachgefragt bei der DLRG
Das Jahr 2015 ist auch ein sehr wichtiges maritimes Sport-Jahr mit zahlreichen internationalen, nationalen und regionalen Meisterschaften bzw. Wettkämpfen im Becken-Schwimmen, Langstrecken-Schwimmen, Flossenschwimmen, Wasserspringen (EM in Rostock!), Segeln (Stichwort „25. Hanse Sail“!), Rudern, Kanu-Rennsport, Drachenbootsport, Seesport und auch im Rettungsschwimmen.
Gerade die Rettungsschwimmer waren in diesem Jahr ebenfalls enorm gefordert, so unter anderem bei den EM im August in Swansea oder bei den Junioren-EM in Alicante im September. Auch der 19.Internationale DLRG-Cup vor Warnemünde im Juli fand mit mehr als 300 Athletinnen bzw. Athleten aus sechs Ländern viel Zuspruch.
In M-V sind ohnehin insbesondere Stralsund, Wismar, Rostock, Anklam, Schwerin und Greifswald Zentren des leistungssportlichen Rettungsschwimmens. Gerade für die Stralsunder Danny Wieck und Christian Ertel war das vergangene Jahr national wie international sehr erfolgreich.
Wie beurteilt nun Achim Wiese, Leiter Verbandskommunikation sowie Fundraising und Pressesprecher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das bisherige Rettungsschwimmer-Jahr 2015?!
Nachgefragt
A.Wiese über das Wettkampf-Jahr 2015 im Rettungsschwimmen, die deutschen Hochburgen der DLRG und kommende Herausforderungen
„Nicht nur spannend, auch erfolgreich!“
Frage: Auch für die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer war 2015 bislang ein spannendes Jahr… Wie lautet Ihr Resümee zu den Wettkämpfen zwischen Januar und Oktober 2015?
Achim Wiese: 2015 war nicht nur spannend, sondern auch sehr erfolgreich. Seit zehn Jahren haben wir in diesem Jahr nun endlich einmal wieder den Europameistertitel mit der Nationalmannschaft nach Deutschland geholt. Und nicht nur das: Auch unsere Junioren wurden 2015 Europameister. Besser kann ein Jahr nicht laufen. Ein großes Dankeschön und einen herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an unsere Bundestrainerin Susanne Ehling.
Frage: Welches sind aus Ihrer Sicht DIE deutschen Zentren des Rettungsschwimmens?
Achim Wiese: Rettungsschwimmen betreiben wir sehr flächendeckend. Wirkliche Zentren gibt es da nicht. Wenn wir uns nur einmal auf den Leistungssport beschränken, ist hier sicherlich Halle an der Saale das Zentrum auf der nationalen und internationalen Bühne. Aber auch unsere Sportler aus Westfalen stehen ständig auf dem Treppchen.
Frage: Wie beurteilen Sie den Zuspruch des Nachwuchses zum Rettungsschwimmen in Deutschland? Wie ist nicht zuletzt Ihre Meinung zur Entwicklung des organisierten Rettungsschwimmens in den letzten Jahren?
Achim Wiese: Insgesamt betreiben rund 60000 unserer Mitglieder aktiv den Rettungssport. Da sprechen wir zurzeit überhaupt nicht von Nachwuchsproblemen. Der Rettungssport ist bei den Mitgliedern sehr beliebt, und wir arbeiten stets daran, ihn noch attraktiver zu gestalten. Allerdings: Im Sportbereich haben wir immer wieder Probleme, ausreichend und finanzierbare Wasserzeiten zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zudem sind die längeren Schulzeiten (Ganztag) problematisch. Es ist schwierig, junge Menschen nach einem solch langen Tag noch für (Leistungs-) Sport zu motivieren. Aber diese Sorgen haben wohl alle Vereine, egal welche Sportart sie anbieten.
Frage: Welche Herausforderungen warten auf die Rettungsschwimmer 2016?
Achim Wiese: Sportlich gesehen ist das Highlight sicherlich die Weltmeisterschaft in den Niederlanden, aber auch der traditionelle DLRG-Cup in Warnemünde, der Deutschland-Pokal in Warendorf sowie die Deutschen Meisterschaften sind wichtige Wettkämpfe.
Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge für die kommenden Wettkämpfe im Rettungsschwimmen!
Marko Michels
Foto/Michels: Bei einem Wettkampf der DLRG M-V in Wismar.