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UEC-EM 2015 im Bahnradsport beendet

Deutschland erkämpft sieben Medaillen


Acht Monate nach den WM 2015 fanden die sechsten Europameisterschaften im Bahnradsport seit 2010 im Schweizer Ort Grenchen statt.

MiriamWelteMichels

Favorisiert waren neben den britischen, niederländischen sowie russischen „Pedalisten“ auch die deutschen Athletinnen und Athletinnen- insbesondere auf dem Duo Kristina Vogel und Miriam Welte, die bis 2013 auch für das „Track Cycling Team M-V“ startete, ruhten die Hoffnungen des Bundes Deutscher Radfahrer.

Insgesamt 21 Entscheidungen standen auf der Agenda standen und 98 Radlerinnen bzw. 157 Radler aus 27 Ländern wetteiferten zwischen 14.Oktober und 18.Oktober um Medaillen und Plätze. Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen „nur“ zu sieben Medaillen – vor Jahresfrist, auf Guadeloupe, hieß die Ausbeute noch dreizehn Medaillen, darunter dreimal Gold.

Die deutschen Medaillen 2015

Im Einzel-Sprint der Frauen gab es Bronze für Kristina Vogel – Siegerin wurde dort die Niederländerin Elis Ligtlee. Bronze verbuchten zudem Stephanie Pohl im Punktefahren (Siegerin: Katarzyna Pawlowska/Polen) und im Teamsprint Joachim Eilers, Robert Förstemann, Maximilian Levy und Max Niederlag (Sieger: Jeffrey Hoogland, Nils van`t Hoenderdaal, Hugo Haak/Niederlande).

Silberne Momente erlebten Max Niederlag im Einzel-Sprint der Herren (hinter Jeffrey Hoogland/Niederlande), Joachim Eilers im 1000 Meter-Zeitfahren (hinter Jeffrey Hoogland/Niederlande), Kristina Vogel/Miriam Welte im Teamsprint der Frauen (hinter Anastasija Voinova/Daria Shmeleva/Russland) und Domenic Weinstein in der Einzelverfolgung (hinter Stefan Kueng/Schweiz).

Gerade in der Einzelverfolgung der Herren wurden aus Sicht der Schweizer Gastgeber große olympische Erinnerungen wach: Vor 35 Jahren, bei den olympischen Bahn-Radsport-Wettkämpfen in Moskau, triumphierte auch ein Eidgenosse: Robert Dill-Bundi…

Die fleißigen Medaillen-Sammler 2015…

Zu fleißigen Medaillen-Sammlerinnen und –Sammlern avancierten bei den EM 2015 Katie Archibald (Großbritannien) mit dreimal Gold in der Einzelverfolgung/Frauen, in der Team-Verfolgung/Frauen und im „Elimination Race“/Frauen, Laura Trott (Großbritannien) mit ebenfalls dreimal Gold im Omnium/Frauen, im Scratch/Frauen und in der Team-Verfolgung/Frauen sowie Jeffrey Hoogland (Niederlande) mit dreimal Gold im Einzel-Sprint/Herren, im Team-Sprint/Herren und im 1000 Meter Zeitfahren/Herren.

Jeweils zwei Titel sicherten sich Sebastian Mora (Spanien/Scratch und Madison der Herren), Elis Ligtlee (Niederlande/Einzel-Sprint und Keirin der Frauen) und Anastasija Woinowa (Russland/Team-Sprint und 500 Meter Zeitfahren der Frauen).

Insgesamt erkämpften Sportlerinnen und Sportler aus dreizehn Ländern EM-Medaillen in Grenchen, darunter neun Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen.

Die erfolgreichsten Länder auf der EM-Bahn im Radsport 2015 waren Großbritannien mit sechsmal Gold, dreimal Bronze, die Niederlande mit fünfmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze, Russland mit zweimal Gold, dreimal Silber, dreimal Bronze, Polen mit zweimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze und Spanien mit zweimal Gold, einmal Bronze.

Übrigens: Die bisherigen UEC-EM wurden 2010 in Pruszkow (Polen), 2011 in Apeldoorn (Niederlande), 2012 in Panevezys (Litauen), 2013 in Apeldoorn (Niederlande) und 2014 auf Guadeloupe (Frankreich) organisiert. Die erfolgreichsten Nationen in der UEC-EM-Geschichte im Bahnradsport sind Großbritannien mit 25 x Gold, 5 x Silber, 10 x Bronze, Deutschland mit 13 x Gold, 17 x Silber, 13 x Bronze und Russland mit 13 x Gold, 15 x Silber, 13 x Bronze.

M-V und die UEC-EM im Bahn-Radsport

Medaillen für M-V, wie noch 2014 auf Guadeloupe, gab es anno 2015 leider nicht. Vor Jahresfrist hatte nämlich Tobias Wächter, Jahrgang 1988, eine gute EM-Erfolgstradition für MV in puncto Bahnradsport für M-V fortgesetzt.

So schaffte der gebürtige Hagenower und Wahl-Schweriner Stefan Nimke jeweils EM-Gold im Teamsprint 2010 sowie 2011 und die ehemalige Bahnradfahrerin des „Track Cycling Teams MV“.

Immerhin: Die „Ex-Mecklenburgerin“ Miriam Welte, konnte bislang sechs Medaillen bei EM erringen und dabei eine Medaille aktuell gewinnen (Teamsprint-Bronze 2010, Teamsprint-Bronze 2011, Teamsprint-Silber 2013, 2014 bzw. 2015, dazu Zeitfahr-Bronze 2014). Leider erlitt Miriam erhebliche Verbrennungen – aufgrund eines Missgeschicks vor den EM – erhebliche Verbrennungen am rechten Fuß, mußte sich zu Silber mit viel Kampfgeist im Teamsprint „quälen“, aber die Olympiasiegerin ist ja eine Kämpfer-Natur!

Übrigens: Tobias selbst jubelte bereits 2010 über jeweils EM-Gold im Teamsprint/im Keirin (U 23-EM), dann über jeweils EM-Gold 2012 im Teamsprint bzw. im Keirin und nun 2014 erneut über europäisches Gold im Teamsprint.

Die Bahn-WM 2015 im Rückspiegel

Und: Wie sah es noch bei den Weltmeisterschaften im Bahnradsport in Saint-Quentin-en-Yvelines bei Paris im Februar 2015, also vor acht Monaten, aus?!

Insgesamt nahmen 385 Athletinnen und Athleten aus 38 Ländern an den Welttitelkämpfen im Bahnradsport 2015 teil, wobei die Medaillen in 19 Wettbewerben vergeben wurden. Aus deutscher Sicht überzeugten jeweils mit Weltmeistertiteln Kristina Vogel (Sprint), Lucas Liss (Scratch) bzw. Stephanie Pohl (Punktefahren), mit Silber Joachim Eilers (Sprint) sowie mit Bronze Miriam Welte (Zeitfahren), Maximilian Beyer (Punktefahren) und Joachim Eilers/Rene Enders/Robert Förstemann (Teamsprint).

Deutschland auch „goldig“

Die einzelnen Titel (Frauen/Männer) erkämpften: im Sprint Kristina Vogel (Deutschland)/Gregory Bauge (Frankreich), im Zeitfahren Anastasija Woinowa (Russland/500 Meter)/Francois Pervis (Frankreich/1000 Meter), in der Einzelverfolgung Rebecca Wiasak (Australien)/Stefan Küng (Schweiz), in der Teamverfolgung Australien (Annette Edmondson, Ashlee Ankudinoff, Amy Cure, Melissa Hoskins)/Neuseeland (Peter Bulling, Dylan Kennett, Alex Frame, Marc Ryan), im Teamsprint China (Gong Jinjie, Zhong Tianshi)/Frankreich (Gregory Bauge, Michael D`Almeida, Kevin Sireau), im Keirin Anna Meares (Australien)/ Francois Pervis (Frankreich), im Scratch Kirsten Wild (Niederlande)/Lucas Liss (Deutschland), im Punktefahren Stephanie Pohl (Deutschland)/Artur Jerschow (Russland) und im Omnium Annette Edmondson (Australien)/Fernando Gaviria (Kolumbien).

Die erfolgreichsten Athletinnen und Athleten der WM 2015 waren – im Hinblick auf Quantität und Qualität der Medaillen – Annette Edmondson aus Australien (zweimal Gold/Teamverfolgung und Omnium), Amy Cure aus Australien (mit einmal Gold/in der Teamverfolgung, einmal Silber/im Scratch, einmal Bronze/Einzelverfolgung), Anna Meares aus Australien (mit einmal Gold/Keirin, einmal Silber/Zeitfahren, einmal Bronze/Teamsprint) sowie Francois Pervis aus Frankreich (mit zweimal Gold im Zeitfahren und im Keirin) und Gregory Bauge (mit zweimal Gold im Sprint und im Teamsprint).

Im Madison, das gegenwärtig nur für die Herren angeboten wird, siegten 2015 Bryan Coquard/Morgan Kneisky (Frankreich).

Frankreich am besten

Die erfolgreichsten Nationen der Welttitelkämpfe 2015 waren damit insgesamt betrachtet Frankreich mit fünfmal Gold, zweimal Bronze, Australien mit viermal Gold, viermal Silber, dreimal Bronze, Deutschland mit dreimal Gold, einmal Silber, dreimal Bronze, Russland mit zweimal Gold, zweimal Silber sowie die Niederlande und Neuseeland mit einmal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze. Siebzehn Länder „erradelten“ bei den 2015er WM Medaillen, davon errangen neun Staaten einen oder mehrere WM-Titel.

Ja, der Bahn-Radsport ist weltweit beliebt. Das verspricht Spannung auch bei den olympischen Wettkämpfen 2016 in Rio… Und vielleicht ist ja eine Mecklenburgerin oder ein Mecklenburger auf dem Bahn-Rad dabei?!

Marko Michels

Foto/Michels: Miriam Welte.


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