Skip to main content

Wer bewertet meine Kreditwürdigkeit?

Praxis der Datenerfassung und des Scoring wird von Verbraucherzentralen untersucht

Alter, Job, Wohngegend, Kreditbelastung und, und, und… Auskunfteien wie die SCHUFA sammeln Daten von Millionen Deutschen und bewerten deren Kreditwürdigkeit. Sowohl der neue Energieversorger, der Handy-Anbieter, der Versandhändler oder Banken prüfen still und leise, ob neugewonnene Kunden ein Sicherheitsrisiko darstellen und sie möglicherweise ihre Rechnungen nicht zahlen oder einen Kredit nicht bedienen. Eine automatische Bonitätsprüfung wird durchgeführt, die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit auf Basis gesammelter Daten mit Hilfe eines ausgeklügelten Punkte- und Bewertungs-systems ermittelt, ein so genannter Score-Wert errechnet.

Nicht nur aussagekräftige Angaben über offene Rechnungen, Arbeitgeber, Zahlungsverhalten werden von Firmen und speziellen Auskunfteien gesammelt, sondern zum Teil fließen auch Merkmale wie Umzugshäufigkeit, Staatsangehörigkeit oder Wohnumfeld in die Kundenprofile mit ein. Oft merken Verbraucher erst, wenn der Handy-Vertrag abgelehnt wurde oder ein Versandhändler nur gegen Vorkasse liefern will oder eine Wohnungsgesellschaft keinen Mietvertrag anbietet, dass etwas mit ihrer Bewertung wohl nicht stimmt.

Kunden haben ein Recht zu wissen, welche Daten über sie bei Auskunfteien und Unternehmen gespeichert sind, welcher Score-Wert hinsichtlich ihrer Verhältnisse ermittelt wurde. Sie können und sollten prüfen, ob die gespeicherten Daten korrekt oder fehlerhaft sind. Seit April 2010 können Verbraucher einmal jährlich kostenlos eine Information darüber verlangen, welche persönlichen Daten Auskunfteien über sie gespeichert haben. Die Verbraucher sollten dieses kostenfreie Auskunftsrecht aktiv nutzen, rät die Neue Verbraucherzentrale. So können Verbraucher die über sie gespeicherten Daten prüfen, fehlerhafte Bewertungen leichter aufdecken und Korrekturen verlangen.

Die Verbraucherzentralen tragen in diesem Jahr im Rahmen einer bundesweiten Aktion die Erfahrungen der Verbraucher zusammen. Sie rufen alle Verbraucher auf, dieses kostenfreie Auskunftsrecht aktiv wahrzunehmen und ihre Erfahrungen zu schildern.

In allen Beratungsstellen der Neuen Verbraucherzentrale können sich Verbraucher über ihre Rechte informieren. Es stehen kostenlos Musterbriefe zur Verfügung, mit denen die Informationen bei den gängigen Auskunfteien abgefordert werden können. Mittels eines Auswertungsbogens werden Verbraucher gebeten uns ihre Erfahrungen mit den Auskunfteien mitzuteilen.


Ähnliche Beiträge