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Qualität im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Unabhängiges Komitee prüft Nationalpark. Landesministerium erhält Ergebnisse.

Evaluierungskomitee mit Vertretern der Nationalparkverwaltung in WesterheverDie Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer nimmt derzeit freiwillig an einer bundesweiten Initiative zur Überprüfung der Managementqualität teil. Dazu hat ein Fachkomitee aus Landes- und Bundesvertretern, von Universitäten und Naturschutzverbänden, aus Nationalparks sowie Vertretern des Dachverbandes der Nationalen Naturlandschaften am 22. und 23. Juni 2010 den Nationalpark bereist.

Während der zweitägigen Evaluierung wurden Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung geführt und Handlungsansätze für Verbesserungen diskutiert. Im Rahmen einer Exkursion besuchte das Komitee Westerhever und St. Peter-Ording und konnte sich ein Bild über die Schutzgebietsbetreuung, verschiedene Managementkonzepte sowie Nutzungen im Nationalpark machen. Einschätzungen von externen Gesprächspartnern ergänzten den Ablauf. Seitens des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein nahm Dr. Bernd Scherer an der Evaluierung teil. Im Vorfeld hatte die Nationalparkverwaltung einen umfangreichen Fragebogen ausgefüllt, der von einem unabhängigen Planungsbüro ausgewertet worden war.

Im Anschluss an die jetzt durch das Komitee durchzuführende Berichterstellung werden die Ergebnisse und Empfehlungen dem Park und dem zuständigen Landesministerium übergeben. Damit soll die Qualität des Managements langfristig gesichert und angehoben werden. Sie dienen ferner als Instrumentarium, um Aufgaben wie Naturschutz, Forschung und Bildung sowie umweltgerechte Regionalentwicklung noch effektiver umzusetzen.

In den kommenden Monaten führt das Evaluierungskomitee die Überprüfung in den restlichen der 14 deutschen Nationalparks durch. Angestoßen von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften, ist diese Initiative weltweit die Erste ihrer Art für Nationalparks.

Teilnehmer des Vor-Ort-Komitees waren: Dr. Volker Scherfose (Bundesamt für Naturschutz), Josef Seidenschwarz (Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) Bayern), Sylvia Wagner (LANA Nordrhein-Westfalen), Prof. Ludwig Ellenberg (Wissenschaft), Prof. Peter A. Schmidt (Wissenschaft), Manfred Bauer (AG Nationalparke), Holger Wesemüller (EUROPARC Deutschland), Arnd Winkelbrandt (NGO), Karl Friedrich Sinner (Vorstand EUROPARC Deutschland, Projektleitung) und Andrea Hoffmann (EUROPARC Deutschland, Projektkoordination).

Hintergrund:
Zur Überprüfung der Managementeffektivität von Nationalparks sind Qualitätskriterien und -standards in zehn Handlungsfeldern in einem mehrjährigen Prozess entwickelt worden. Damit kann nunmehr in Deutschland in den drei Schutzkategorien – Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten – auf anspruchsvolle Qualitätsstandards zurückgegriffen werden. Den Fragenkatalog „Qualitätskriterien und -standards für deutsche Nationalparke“ finden Sie online unter www.nationale-naturlandschaften.de/infothek. Unterstützt wird die erstmalige Evaluierung der deutschen Nationalparks im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Anwendung von Qualitätskriterien und -standards zur Evaluierung der deutschen Nationalparke“ vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Zusammenwirken mit den Ländern und EUROPARC Deutschland.

Andrea Hoffmann

Foto: Stock / LKN-SH


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