Skip to main content

Neue EU-Agrarpolitik eine Katastrophe für Landwirte und Naturschutz

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zu durchgesickerten Vorschlägen für neue EU-Agrarpolitik

Katastrophe für Landwirte und Naturschutz, wenn Zahlungen ungezielt fließen sollen – 80 Prozent weniger Geld für Natur und Umwelt

Berlin – NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller zu den durchgesickerten Vorschlägen der EU-Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik(GAP), die am 1. Juni vorgestellt werden sollen:

„Die Festlegung von mindestens 60 Prozent der 1. Säule der Agrarförderung, das sind mehr als 20 Milliarden Euro jährlich, für ungezielte sogenannte ‚Einkommensförderung‘ zementiert den Weg in die Sackgasse für Landwirte und Umwelt endgültig. Zudem fehlt in den Vorschlägen eine deutliche Zweckbindung für den Naturschutz. Laut NABU-Berechnungen, plant die Kommission 80 Prozent weniger Geld an Natur und Umwelt zu koppeln.

Wenn Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner die Insekten für systemrelevant hält, müsste sie 15 Milliarden Euro pro Jahr für den Naturschutz in die GAP verhandeln. Das wäre auch für Landwirte ein Gewinn, denn sie könnten verlässlich und attraktiv für ihre Naturschutzleistungen bezahlt werden.

Eine weitere katastrophale Entwicklung droht durch die Blankoschecks, die die Kommission an die EU-Staaten verteilen will. Der Vorschlag sieht sehr viel Flexibilität für die Mitgliedstaaten und gleichzeitig zu wenig ausreichende Kontrolle der EU-Kommission vor, wenn es um den Einsatz von EU-Förderung geht. Schon jetzt lässt die GAP in vielen Ländern Korruption und Missbrauch zu. Die Regierungen müssen verpflichtet werden, ausreichend Geld für klare gesellschaftliche Ziele auszugeben, und dafür Rechenschaft abzulegen.“

Pressemitteilung / NABU


Ähnliche Beiträge