Nachlese zur Saarland-Wahl: Frauen-Power im Trend
CDU unter Annegret Kramp-Karrenbauer mit 35,2 Prozent stärkste Kraft
Nachdem die CDU mit ihren Männern politisch in den letzten zwei Jahren eher viel Pech hatte – angefangen von Christoph Ahlhaus in Hamburg bis hin zu Christian Wulff im Schloss Bellevue – durften die Konservativen nun bei der Neuwahl im Saarland jubeln. Die von der politischen Konkurrenz anscheinend unterschätzte Annegret Kramp-Karrenbauer, die nach dem Abgang von Peter Müller 2011 Regierungschefin einer Jamaika-Koalition wurde und nach deren Scheitern Anfang Januar 2012 bereits als „Auslauf-Modell“ galt, schaltete anscheinend in den letzten zwei Wochen den „politischen Turbo“ ein und überholte doch noch die SPD von Heiko Maas, die sich schon als sicherer Sieger gefühlt hatte.
Mit 35,2 Prozent zu 30,6 Prozent (SPD) blieb die CDU deutlich stärkste Kraft im Saarland. Lafontaines Linke kamen immerhin auf 16,1 Prozent, lediglich 1,2 Prozent der Wähler entschieden sich für die FDP. Denkbar knapp – mit 185 Stimmen über den politischen „Durst“ – kamen Bündnis`90/Die Grünen in den saarländischen Landtag. Der Siegeszug der Piraten setzte sich mit 7,4 Prozent indes fort. Die Wahlbeteiligung war mit 61 Prozent deutlich niedriger als bei der Wahl 2009 (67,6 Prozent).
Gesiegt hat nun auch im Saarland einmal mehr die politische Frauen-Power. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 6. Mai wird es zwar sehr wahrscheinlich keine Frau auf den MP-Sessel schaffen, in NRW jedoch darf Hannelore Kraft (SPD) am 13. Mai auf eine satte rot-grüne Mehrheit hoffen.
Aber die Bundeskanzlerin dürfte über das Ergebnis an der Saar erst einmal mehr als zufrieden sein …
M. Michels