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Konjunkturumfrage Herbst 2015: Gegenwind nimmt zu

DIHK erwartet für das kommende Jahr 1,3 Prozent Wachstum


Auch wenn die Binnennachfrage der deutschen Wirtschaft aktuell Rückhalt verleiht, schwindet die Zuversicht für die kommenden Monate. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage hervor, die der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) heute in Berlin vorgestellt hat.

„Die Lage der deutschen Wirtschaft ist im Herbst 2015 sehr gut“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben, der die auf rund 27.000 Unternehmensantworten beruhende Erhebung heute gemeinsam mit dem DIHK-Konjunkturexperten Dirk Schlotböller in Berlin vorstellte. „Doch der Gegenwind nimmt zu.“

In der gesamten Wirtschaft schwinde die Zuversicht, so Wansleben. Vor allem mit Blick auf die Auslandsnachfrage seien die Betriebe zunehmend besorgt; die Exporthoffnungen stützten sich derzeit lediglich auf die USA und Europa. „Erstaunlich stabil“ nannte der DIHK-Hauptgeschäftsführer die Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen: „Auch deshalb ist die Situation bei Konsum und Bautätigkeit bislang günstig.“

Alles in allem erwarte der DIHK für 2016 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Damit kann die Wirtschaft das Tempo aus dem laufenden Jahr nicht halten, das nach Prognosen des DIHK 1,7 Prozent betragen wird.

Die Beschäftigung werde 2016 um rund 200.000 Stellen zunehmen, führte Wansleben weiter aus, nach einem Plus von 250.000 in diesem Jahr. Und: „Die Zahl der Arbeitslosen geht zwar im laufenden Jahr um etwa 100.000 auf durchschnittlich 2,8 Millionen zurück. Im nächsten Jahr ist allerdings ein spürbarer Anstieg zu erwarten. Hier schlägt sich die hohe Flüchtlingszahl auch auf dem Arbeitsmarkt nieder.“

Dirk Schlotböller berichtete in Berlin, dass in der aktuellen Umfrage ungewöhnlich viele Unternehmen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung ausgegangen seien (63 Prozent, Vorumfrage: 61 Prozent, Schnitt seit 1991: 53 Prozent). Dass dieser Anteil wachse, sei „auch Ausdruck einer höheren Ambivalenz“. Eine wichtige Rolle spiele dabei die zunehmende Unsicherheit über die Entwicklung des europäischen und globalen Umfelds, so Schlotböller. Nicht zuletzt deswegen plane die Mehrheit der Betriebe keine Änderungen bei ihren Investitionen.

Pressemitteilung / Deutscher Industrie- und Handelskammertag


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