Immer weniger Zuspruch zur Union und zur SPD
Union mit Werten bei 29 Prozent
Trump-Turbulenzen, Handelskonflikte, Zuwanderung, prekäre Arbeitsverhältnisse, drohende Altersarmut, Pflege-Notstand, Ärzte-Mangel, Bildungsmisere, unzureichende Digitalisierung, Diäten-Erhöhungen, Diesel-Skandal, Europa-Krise, Sommer-Hitze – das sind die Themen, die Deutschland und die Deutschen bewegen.
Im Land selbst bewegt sich – regierungstechnisch – wenig. Die neue „Große Koalition“ blockiert sich schon wie die alte „Große Koalition“ selbst. Probleme werden vertagt und nicht gelöst. Statt Steuersenkungen werden Gebühren und Abgaben erhöht. Ebenso wie die Diäten für unsere Volksvertreter.
Die politischen Schwestern CDU und CSU streiten sich heftiger, als man es unter den Geschwistern bei der eigenen buckligen Sippschaft kennt. Die Bundeskanzlerin verwaltet nur, regiert aber nicht. Politische Führung – Fehlanzeige. Ein beleidigter „Spitzen-Fußballer“ holt zum Rundumschlag aus und sogar Bundeskanzlerin bzw. einige Fachminister „springen über dieses Stöckchen“ und bekunden Solidarität – ohne zu hinterfragen, ob das „Beleidigt sein“ berechtigt ist. Menschen, die wirklich diskriminiert und benachteiligt sind, werden hingegen ignoriert.
Draußen in der Welt toben Krieg, Konflikte und Terror. Das diplomatische Geschick und die diplomatische Kompetenz der gegenwärtigen Bundesregierung bei der Lösung dieser Konflikte sind dabei unzureichend.
Da ist es nicht verwunderlich, dass der Zuspruch zu CDU, CSU und SPD weiter zurück geht. Nach einer aktuellen Umfrage des INSA-Meinungsforschungsinstitutes, veröffentlicht am 24.Juli 2018, kommen CDU und CSU bundesweit gemeinsam nur noch auf 29 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 hatten CDU und CSU zusammen noch knapp 33 Prozent erreicht. Die SPD verliert weiter und kommt nunmehr auf 19 Prozent (Bundestagswahl 2017: 20,5 Prozent).
Die AfD ist hingegen weiter im Aufwind und steigert sich auf 17,5 Prozent (Bundestagswahl 2017: 12,6 Prozent). Die Grünen kommen gegenwärtig auf 12 Prozent (Bundestagswahl 2017: 8,9 Prozent), die Linken auf 10,5 Prozent (Bundestagswahl 2017: 9,2 Prozent) und die FDP auf 9 Prozent (Bundestagswahl 2017: 10,7 Prozent). Nach diesen Umfrage-Ergebnissen könnten CDU, CSU und SPD keine neue „Große Koalition“ mehr bilden. Aber erst einmal ist es „nur“ eine politische Moment-Aufnahme.
Marko Michels