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Gehörlose Schülerredakteure erfinden Gebärdenzeichen für WM-Stadien

Fußballbegeisterte Schüler zeigen sich innovativ und gewinnen einen Platz in der „Vuvuzela“-Redaktion des „Tagesspiegels“.

Sie prägen das Bild der Weltmeisterschaft 2010 wie nichts anderes: die lautstarken Vuvuzelas, mit denen afrikanische Fans ihrer Freude Ausdruck verleihen. Auf dem Fußballplatz und für viele Zuschauer bedeutet dieser „Lärm“ jedoch, dass sich nicht mehr mündlich verständigt werden kann. Eine Lösung dafür haben Schüler der Heimsonderschule Haslachmühle in Horgenzell gefunden.

Da sie selbst hörgeschädigt sind und es in der Gebärdensprache nur für die gängigsten Begriffe wie „Trainer“ oder „Halbzeit“ Worte gibt, haben sich die Fußballfans kurzerhand 55 eigene Begriffe ausgedacht. Mit einfachen Gesten für Worte wie „Abseits“, „Dribbling“ oder auch den Namen der deutschen Fußballspieler ist es nun nicht nur Gehörlosen, sondern auch allen Fußballfans beim Public Viewing oder auf den Rängen im Stadion möglich, sich zu verständigen.

Vorgestellt wurden die Begriffe in einem Sonderheft, mit dem sich die Schule an dem Wettbewerb 2009/10 der Nationalen Initiative Printmedien bewarb. Gemeinsam mit drei weiteren Schulen gehört sie zu den Gewinnern des Wettbewerbs und darf drei ihrer Redakteure zum „Tagesspiegel“ nach Berlin fahren lassen. Dort werden Christopher Grüninger, Hezni Sekzgir und Kaan Dikenli gemeinsam mit den weiteren Gewinnern die vierseitige WM-Sonderbeilage „Vuvuzela“ erstellen, die am 02. Juli dem Berliner „Tagesspiegel“ beiliegen wird. Sie richtet sich vor allem an Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren und bietet einen bunten Mix rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika.

Die Nationale Initiative Printmedien wurde von dem Beauftragten für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, gemeinsam mit Verleger-, Journalisten-, Grosso- und weiteren Verbänden gegründet, um Jugendliche für Zeitungen und Zeitschriften zu begeistern.


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