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Fußball-WM 2018: „Gallische Hähne“ vergoldet…

Ebenbürtige Kroaten auf Rang zwei

Die 21.Fußball-WM der Herren in Russland gingen mit dem Finale Frankreich gegen Kroatien am 15.Juli im Lushniki-Olympiastadion in Moskau zu Ende.

Frankreich sicherte sich den zweiten WM-Titel im Herren-Fußball und wurde damit seiner haushohen Favoriten-Rolle gerecht. Gegen die völlig gleichstarken Kroaten gelang – „ergebnistechnisch“ –  ein viel zu hoher  4:2-Erfolg. Der Führungstreffer für Frankreich war die Folge eines unberechtigten Freistoßes für die „Gallischen Hähne“ in der 18.Minute. Die 2:1-Führung für das Team von Didier Deschamps war ein unberechtigter Handelfmeter.

Zudem war das Agieren des Referees Nestor Pitana aus Argentinien im WM-Endspiel nicht souverän, wurde Frankreich in umstrittenen Situationen bevorteilt.

Aber am Ende zählt ja nur der Erfolg, deren Begleitumstände werden leider oft schnell vergessen.

Didier Deschamps mit Doppel-Gold

Für Frankreichs Trainer Didier Deschamps war es nach WM-Gold als Spieler 1998 nun der WM-Triumph als Trainer. Vor ihm gelang das nur  Mario Zagallo aus Brasilien (WM-Gold als Spieler 1958 bzw. 1962 und WM-Gold als Trainer 1970) und Franz Beckenbauer aus Deutschland (WM-Gold als Spieler 1974 und WM-Gold als Trainer 1990).

Jubel in Frankreich und auch – zu Recht – in Kroatien

Ansonsten jubelt ganz Frankreich. Nach WM-Rang drei 1958, WM-Rang vier 1982, WM-Rang drei 1986 und WM-Gold 1998 erreichte Equipe Tricolore wieder ein großer Triumph bei einer WM-Endrunde. Die Kroaten dürfen aber auch ein äußerst erfolgreiches WM-Fazit 2018 ziehen, denn sie feierten letztendlich den größten Erfolg ihrer Fußball-Geschichte. Nach WM-Bronze 1998 folgte WM-Silber 2018.

Tore bei der WM-Endrunde

Insgesamt fielen bei dieser WM-Endrunde 169 Tore (ohne Tore im Elfmeterschießen). Viele spektakuläre (torreiche) Spiele waren darunter, man denke nur an den Achtelfinalerfolg der französischen Mannschaft gegen Argentinien mit 4:3. Der 21.WM-Gesamt-Erfolg Frankreichs bedeutete zudem, was nicht unbedingt erwartet wurde, der zwölfte einer europäischen Mannschaft (bei neun südamerikanischen Triumphen). Brasilien, das die deutschen Titelverteidiger in der WM-Vorbereitung am 27.März 2018 in Berlin mit 1:0 bezwungen hatte, galt eigentlich als Top-Favorit…

Europa wieder vorn

Wieder holte damit eine europäische Mannschaft den WM-Pokal. Seit 2006 setzten sich damit stets europäische Teams durch: 2006 Italien, 2010 Spanien, 2014 Deutschland und nun 2018 Frankreich. Den letzten südamerikanischen Erfolg gab es 2002 durch Brasilien.

Belgien auf Rang drei

Im Spiel um Rang drei setzte sich Belgien gegen England mit 2:0 durch. Wie für Kroatien war es das bislang beste WM-Ergebnis für die Belgier. Ihre beste WM-Platzierung datiert aus dem Jahr 1986 mit Rang vier. England schaffte zum dritten Mal – nach WM-Gold 1966 und WM-Rang vier 1990 – wieder einen Platz unter den vier besten Fußball-Nationen der Welt und stellt mit Harry Kane (6 Tore) den Torschützen-König der WM-Endrunde 2018.

Im weiteren (inoffiziellen) Ranking folgen Uruguay, Brasilien, Schweden und Russland.

Deutschland bereits in der Vorrunde gescheitert

Beim bislang besten WM-Turnier aller Zeiten enttäuschte der Titelverteidiger aus Deutschland maßlos, schied als Letzter der Gruppe F, hinter Schweden, Mexiko und Südkorea, bereits nach der Vorrunde aus.

Dieses Ergebnis bedeutete das bislang schlechteste Resultat einer deutschen Mannschaft seit der WM-Endrunde 1938. Bereits bei den WM-Testspielen zwischen November 2017 und Juni 2018 hatte die DFB-Auswahl nicht überzeugt. Bundestrainer Joachim Löw will aber dennoch weiter machen.

Russland im Viertelfinale

Gastgeber Russland erreichte mit dem Erreichen des Viertelfinals hingegen das beste WM-Resultat seit 1982. Seinerzeit war die damalige Sowjetunion in der Zwischenrunde (Gruppe A) nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses an Polen gescheitert, das damals in das Halbfinale einzog. In der damaligen Dreiergruppe mit Belgien hatte die SU gegen das Team des damaligen Trainers Guy Thys mit 1:0, die Polen um Zbigniew Boniek gegen die belgische Mannschaft sogar mit 3:0 gewonnen. Im direkten Vergleich spielten die SU und Polen 0:0…

Das beste WM-Resultat einer russischen bzw. sowjetischen Auswahl-Mannschaft bei einer WM war allerdings der vierte Rang 1966 hinter England, Deutschland und Portugal.

Dennoch: Das russische Team 2018 überraschte „alle Experten“, schied nur unglücklich im Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Kroatien aus und sorgte für ein russisches Fußball-Märchen 2018.

Last but not least: Nach dem WM-Gesetz jubelt aktuell Frankreich… Aber in vier Jahren, 2022 in Katar bei der dortigen WM-Endrunde, dürfte es einen neuen Champion geben. Seit 1966 schaffte es nämlich kein Fußball-Weltmeister, seinen Titel zu verteidigen. … Ohnehin gelang ein derartiges Unterfangen nur Italien (1934 und dann 1938) bzw. Brasilien (1958 und folgend 1962).

Freut Euch also nicht zu lange, liebe „Gallische Hähne“!

M.Michels

 


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