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Fecht-EM mit drei deutschen Medaillen

Auch M-V mit Fecht-Tradition


Im eidgenössischen Montreux fanden vom 5.Juni bis 11.Juni die diesjährigen Europameisterschaften im Fechtsport statt. Ein ziemlich unglücklicher Termin, denn die „Europaspiele“ (mit Fechtsport-Wettbewerben) in Baku folgen gleich vom 12.Juni bis 28.Juni und auch die Weltmeisterschaften in Moskau gibt es dann knapp zwei Wochen später vom 13.Juli bis 19.Juli.

FechtenSportMF

Italien, Russland und Frankreich am erfolgreichsten

In den zwölf Konkurrenzen dominierten, wie gewohnt, die „Großen Drei“ – Italien, Russland und Frankreich. Den Medaillenspiegel entschied Italien mit 3 x Gold, 3 x Silber, 4 x Bronze vor Russland mit 3 x Gold, 3 x Silber, 3 x Bronze und Frankreich mit 3 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze für sich. Deutschland erkämpfte einen kompletten Medaillen-Satz und jeweils ein EM-Titel ging ebenfalls an Ungarn bzw. Rumänien. Edelmetall sicherten sich zudem Estland, die Schweiz, die Ukraine und Spanien.

Die Nationen-Wertung ergab an der Spitze einen Gleichstand von Italien und Russland mit jeweils 410 Punkten. Dahinter platzierten sich Frankreich (346 Punkte), Ungarn (248 Punkte) und Deutschland (246 Punkte).

Die beste Fecht-Nation bei den Frauen war Russland mit drei Erfolgen (unter anderem für Sofija Welikaja mit dem Säbel im Einzel- und im Mannschaftswettbewerb) und bei den Herren Frankreich mit ebenfalls drei Titeln (unter anderem Gauthier Grumier mit dem Degen im Einzel- und Mannschaftswettbewerb).

Deutsches Team mit drei Medaillen

Aus deutscher Sicht jubelten insbesondere die Säbel-Fechter Max Hartung, Matyas Szabo, Richard Hübers und Benedikt Wagner, die erstmals in der EM-Geschichte  Gold vor Italien und Ungarn holten. Max Hartung hatte bereits Silber im Einzel-Wettbewerb mit dem Säbel geschafft. Einen Bronze-Rang gab es zuvor auch für die Florett-Fechter Sebastian Bachmann, Peter Joppich, Moritz Kröpplin und Andre Sanita.

Exkurs: Olympische Fecht-Traditionen in M-V

Auch Mecklenburg-Vorpommern hat eine gewisse olympische Fecht-Tradition. Der gebürtige Rostocker Gerd May, Jahrgang 1953, war 1980 Mitglied des DDR-Säbel-Teams. Eckhard Mannischeff, Jahrgang 1943, gebürtiger Wismarer, kämpfte 1972 mit dem Degen für die DDR. Der Neustrelitzer Reinhard Münster war ebenfalls 1972 olympischer Fechter der dänischen Mannschaft. Bernd Uhlig, Jahrgang 1942, in Wiek auf Rügen geboren, war 1968 und 1972 auf der olympischen Planche mit dem Degen aktiv.

Gerd May belegte in Moskau`80 mit dem DDR-Team Platz sechs (Olympiasieger Sowjetunion vor Italien und Ungarn). Bernd Uhlig kam mit der DDR-Mannschaft 1968 auf Rang fünf (Olympiasieger Ungarn vor der Sowjetunion und Polen) und – zusammen mit Eckhard Mannischeff – 1972 inoffiziell auf Rang 10 (Olympiasieger Ungarn vor der Schweiz und der Sowjetunion). Dänemark schaffte mit Reinhard Münster auch eine inoffizielle Top-Ten-Platzierung 1972.

Ein Fechter hatte hingegen seine Heimat in der Nähe Schwerins, in Seehof. Franz Rompza, Jahrgang 1934, glänzte 1964 und 1968 bei Olympia im bundesdeutschen Degen-Team, das 1964 Rang sechs Olympiasieger Ungarn vor Italien und Frankreich) und 1968 Rang vier (Olympiasieger Ungarn vor der Sowjetunion und Polen) belegte.

Bei den Paralympischen Spielen 2012 in London erkämpfte Simone Briese-Baetke, die zwei Jahrzehnte auch im Müritz-Kreis lebte und trainierte, den Silber-Rang in der Disziplin Degen/Einzel.

Aktuelles zum Fechtsport in M-V

In Mecklenburg-Vorpommern wird der Fechtsport bei der Hochschulsportgemeinschaft Rostock, beim TuS Makkabi Rostock, beim PSV Rostock, bei der genannten Fechtgesellschaft Schwerin und beim Fechtclub Greifswald angeboten. In Greifswald konnte zunächst zwischen 1952 und 2003 bei der Abteilung „Fechtsport“ der dortigen HSG Fechten aktiv betrieben werden.

Seit 2003 gibt es in Greifswald einen eigenständigen Fechtclub. Ein bedeutendes Turnier am Ryck ist der „Baltic-Cup“. Aktuell wurden vom 30.Mai bis 31.Mai die Deutschen Meisterschaften im Rollstuhl-Fechten in der vorpommerschen Stadt ausgetragen.

Marko Michels

Foto/Michels: Anspruchsvolle, interessante und komplexe Sportart – der Fechtsport (auch eine Teil-Disziplin des Modernen Fünfkampfes).


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