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Die Ruder-EM 2015 im Fokus

Mecklenburgerinnen und Mecklenburger mit „an Bord“

Die ersten Ruder-EM gab es übrigens vor 122 Jahren (1893) auf dem italienischen „Lake Orta“. Die ersten Europameister – nur die Männer durften ran, die Frauen folgten erst 1954 – waren der Belgier Edouard Lescrauwaet im Einer, die Schweizer im Vierer mit und die Franzosen im Achter.

Blick in die EM-Historie

Die ersten Europameister aus Deutschland folgten vor 102 Jahren, 1913. Im Einer gewann Friedrich Graf. Im Achter setzten sich Werner Furthmann, Josef Fremersdorf, Richard Piez, Kurt Hoffmann, Oscar Cordes, Max Vetter, Georg Oertel, Lorenz Eismayer und Josef-Baptiste Strohschnitter durch.

Bei den Frauen wurde die Russin Rosa Tschumakowa 1954 die erste Ruder-Europameisterin überhaupt – im Einer. Die Königinnen-Klasse, den Achter, entschied auch die UdSSR 1954 für sich.

Als erste Deutsche konnte sich Ingrid Scholz dann 1956 im Einer EM-Gold im Rudern sichern. Und das erste Frauen-Achter-Gold aus deutschem Blickwinkel ging an das DDR-Boot 1964 mit Barbara Müller, Ingrid Graf, Hilde Amelung, Christiane Münzberg, Irmgard Brendenal, Jutta Dietrich, Brigitte Rintisch, Marianne Mewes und Elfriede Dietz.

EM-Highlights aus M-V-Sicht

M-V-Jubel bei EM war natürlich ebenfalls schon „angesagt“ – gerade in der EM-Phase in den 1960ern und Anfang der 1970er Jahre. So gab es EM-Gold unter anderem für Karl-Heinz Danielowski (ASK Vorwärts Rostock)/Petr Gorny/Günter Bergau im „Zweier mit“ 1964, für Werner Klatt (ASK Vorwärts Rostock)/Peter Gorny im „Zweier ohne“ 1971, für Werner Klatt/Karl-Heinz Prudöhl/Ulrich Karnatz/Karl-Heinz Danielowski (alle ASK Vorwärts Rostock)/Stefan Semmler/Andreas Decker/Friedrich-Wilhelm Ulrich/Detlef Lamm/Heinrich Mederow im „Achter“ 1973 und für Sabine Jahn, die einige Jahre mit dem Rostocker Ruderer Reinhard Gust verheiratet war, im „Doppelvierer“ 1973.

Zwischen 1893 auf dem Lake Orta und 1973 in Moskau wurden die Ruder-EM fast regelmäßig durchgeführt, einmal abgesehen von den kriegsbedingten Unterbrechungen während des ersten und zweiten Weltkrieges. Dann folgte eine Pause bis 2007. Ab jenem Jahr (in Poznan) werden wieder die europäischen Champions auch im Rudersport ermittelt.

EM-Neustart 2007

Und zwischen 2007 und 2014 dominierten bei den Ruder-EM insbesondere die Athletinnen und Athleten aus Griechenland (20 Titel) sowie Italien und Rumänien (14 Titel). Das deutsche Ruder-Team kommt auf die Bilanz von 38 Medaillen, darunter elfmal Gold. So lautete die Bilanz in Poznan 2007 aus deutscher Sicht 1 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze. Tschechien avancierte seinerzeit mit 3 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze zum erfolgreichsten EM-Ruder-Land. Den damaligen EM-Titel für den Deutschen Ruder-Verband erkämpften Lenka Wech/Maren Derlien im „Zweier ohne“ der Frauen. Die Rostockerin Marlene Sinnig belegte mit dem „Frauen-Achter“`07 Platz zwei.

MSinnig

Eine goldige EM erlebten die DRV-Boote 2010 in Montemor-o-Velho. Sechs Goldene ging auf das damalige sportliche Konto des deutschen Teams, so an den „Vierer ohne“ der Herren, an den „leichten Doppelzweier“ der Herren, an den „leichten Vierer ohne“ der Herren, an den „Achter“ der Herren, an den „Doppelzweier“ der Frauen und an Rostocks Marie-Louise Dräger im „leichten Einer“ der Frauen.

Marie Dräger

Zwischen Sevilla und Belgrad

In Sevilla 2013 wurde die EM-Goldmedaillen-Bilanz für den DRV weiter verbessert. Gold gingen an den „Doppelvierer“ der Frauen, an den „Achter“ der Herren (mit dem gebürtigen Bad Doberaner Felix Drahotta sowie den gebürtigen Rostocker bzw. Wahl-Schweriner Hannes Ocik) und an den „Doppelvierer“ der Herren (mit dem Rostocker Paul Heinrich).
Bei den vorerst letzten EM im Rudern 2014 in Belgrad gab es einmal Gold für „Schwarz-Rot-Gold“ im „Achter“ der Herren (wieder mit Felix Drahotta). Für M-V holten der Rostocker Stephan Krüger („Doppelzweier“ der Herren) und Julia Wärmer-Lepke („Achter“ der Frauen) jeweils Bronze.

Poznan 2015

Für Poznan 2015 wurden aus M-V-Blickwinkel folgende Ruderinnen und Ruderer berücksichtigt: Felix Drahotta (als gebürtiger Bad Doberaner) sowie Hannes Ocik (als gebürtiger Rostocker und Wahl-Schweriner“ im „Achter“ der Herren, Stephan Krüger (Olympischer Ruder-Club Rostock) im „Doppelzweier“ der Herren, Julia Wärmer-Lepke (Rostocker Ruder-Club) im „Achter“ der Frauen, Marie-Louise Dräger (Olympischer Ruder-Club) im „leichten Doppelzweier“ der Frauen und als Ersatz-Ruderin Wiebke Hein (gebürtige Mecklenburgerin).

Na dann, lasst die europameisterlichen Ruder-Rennen zwischen 28.Mai und 31.Mai beginnen!

Marko Michels

Fotos/Detlef Nuelken (Leiter des Olympiastützpunktes in Rostock): Die Rostocker Erfolgsruderinnen Marlene Sinnig (o.) und Marie-Louise Dräger (u.).


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