Skip to main content

Alles (ver-)sinkt – sogar die Arbeitslosigkeit

Vorwärts immer, rückwärts nimmer…

Es wird gejubelt in Deutschland, denn die Statistiken stimmen, insbesondere jene zum Arbeitsmarkt im Mai 2018. So beträgt die offizielle Arbeitslosigkeit in Deutschland 5,1 Prozent, die vermeintlich niedrigste seit der Vereinigung der beiden Deutschländer 1990.

Alles gut, alles „easy“?! Natürlich nicht. Denn: Diese Statistik blendet nämlich die Realität in Deutschland komplett aus.

Ein kleiner Teil mit exorbitantem Vermögen

Den „oberen zehn Prozent“ gehört in Deutschland 52 Prozent des hiesigen Gesamtvermögens. Die unteren fünfzig Prozent der Haushalte sind hingegen nur im Besitz von einem Prozent des Nettovermögens in diesem Land, wie das Bundessozialministerium bereits 2016 einräumen mußte. In den letzten zwei Jahren änderte sich daran so gut wie nichts. Und die meisten dieser heutigen Vermögenden haben selbst zu ihrem Reichtum am wenigsten beigetragen, ihnen oftmals „ererbt“. Dabei gilt es noch intensiv zu untersuchen, wie die diversen „Reichen“ in den letzten Jahrzehnten zu ihrem Vermögen kamen, was noch einmal zusätzlich spannend sein wird.

Seltsames „Jobwunder“

Zudem wird über ein „Jobwunder“ hierzulande gejubelt, welches keines ist. So nahm die prekären Arbeitsverhältnisse, die so genannte atypische Beschäftigung, weiter zu. Wie die Hans-Böckler-Stiftung untersuchte, hat sich in Deutschland seit Beginn der 1990er Jahre der Anteil der atypischen Beschäftigung an allen Jobs verdoppelt. Vier von zehn Beschäftigten sind nicht mehr in einem Normalarbeitsverhältnis tätig. Und wiederum 90 Prozent davon arbeiten atypisch als Teilzeitkräfte, Mini- oder Midi-Jobber mit weniger als 35 Stunden in der Woche. Oft streben diese Arbeitskräfte Vollzeit-Jobs an, leisten (unentgeltliche) Überstunden, erhalten jedoch keinen Vollzeitarbeitsvertrag, was letztendlich der Profitgier des jeweiligen „Arbeitgebers“ geschuldet ist.

Der gegenwärtige Mindestlohn – ein trauriger „Treppenwitz“

Nun wird außerdem die Einführung des Mindestlohnes seitens der SPD als große Errungenschaft gefeiert. Eine Scharade. Ein Gehalt auf Niveau des Mindestlohnes von 8,84 Euro reicht selbst nach 45 Arbeitsjahren nicht für eine Rente oberhalb der Grundsicherung. Dazu müßte dieser mindestens 11,68 Euro betragen. Deutlich formuliert: Für prekäre Löhne gibt es im Alter eine prekäre Rente, was dazu führt, dass ein Großteil der heutige Arbeitenden von Altersarmut betroffen sein wird und sich die Rente beim Jobcenter „aufstocken“ lassen müssen.

Kita-Gebühren ungerecht verteilt

Wie ungerecht es in Deutschland zugeht, wird auch bei der ungerechten Verteilung der Kita-Gebühren in Deutschland deutlich. Nach einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung werden einkommensschwache Familien bei Kita-Gebühren überproportional stark belastet. Ausgerechnet in den strukturschwachen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern der SPD-Ministerpräsidentin Schwesig und Schleswig Holstein des CDU-Ministerpräsidenten Günther beträgt der Anteil der Kita-Gebühren am Haushaltsnettoeinkommen 9 Prozent (Schleswig-Holstein) und 8,2 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern). „Spitzenplätze“ für diese beiden Bundesländer! Damit werden materiell arme Kinder und deren Familien ein weiteres Mal benachteiligt.

Fragwürdige Erstellung der Statistik zum Arbeitsmarkt

Zurück zu den Arbeitslosenzahlen und der Arbeitsmarktstatistik in Deutschland vom Mai 2018…  So lange aus den offiziellen Arbeitsmarkt-Statistiken SGB II-Empfänger, berufliche Rehabilitanden, geringfügig Beschäftigte, Ein-Euro-Jobber und unfreiwillige Vorruheständler  oder in (oftmals sinnfreie) Weiterbildungen „Geparkte“ heraus gerechnet werden, sind diese ohne Wert und Aussagekraft.

So lange auch Posten und Pöstchen – insbesondere im öffentlichen Dienst – all zu oft „nach Vitamin B“ vergeben werden, wird es Deutschland nicht wirklich gut gehen, ist der innere Friede gefährdet. Das Problem mit der unkontrollierten und unbegrenzten Zuwanderung bleibt nach wie vor ungelöst. Und dabei geht es nicht um Flüchtlinge, die aus politischen und religiösen Gründen aufgrund ihres aktiven Widerstandes gegen jeweilige Despoten Zuflucht suchen – diesen zu helfen, ist selbstverständlich – sondern es geht um Zuwanderungen von Menschen, die eben nicht asylberechtigt sind.

Wohin geht es?!

Deutschland muß sich entscheiden, wie die Entwicklung in den kommenden Jahren aussehen soll. „Weiter so“ in einem Merkel-Deutschland, das von den Ressourcen lebt, die zu anderen Zeiten geschaffen wurden, und in einer bürokratisierten EU, die dringend reformbedürftig ist, oder sollten nicht doch neue Wege beschritten werden… Die Mehrheit der Deutschen hat allerdings noch immer nicht begriffen, dass dieses „Weiter so“ direkt zum Abgrund und weiter führen wird.

Marko Michels

 


Ähnliche Beiträge