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Warnemünder Woche 2019: Segeln auf höchstem Niveau

Weltmeisterschaften, Europa Cup und „Rund Bornholm“ im neuen Gewand

Die Warnemünder Woche macht in ihrer 82. Auflage ihrem Ruf als hochkarätige Regatta-Woche alle Ehre. Gleich zwei Weltmeisterschaften finden vom 6. bis 14. Juli 2019 statt. Die besten J/22-Segler und Raceboard-Surfer kommen dafür in das Ostseebad um ihre Weltmeister zu ermitteln und die Laser sind zum Europa Cup zu Gast! Neuigkeiten gibt es von den Seeregatten, wie dem 270 Seemeilen Langstreckenklassiker „Rund Bornholm“, zu berichten. Insgesamt werden in Warnemünde um die 2.000 Segler aus 30 Nationen erwartet.

J/22 WM: Kielboot-Regatta auf Weltniveau

Die Weltmeisterschaft der J/22 startet am Eröffnungswochenende der Warnemünder Woche, 6./7. Juli, mit den Pre-Worlds: Dabei hat das internationale Starterfeld Gelegenheit, sich mit dem Segelrevier vor Warnemünde vertraut zu machen. Im Anschluss folgen die Vermessung und am Dienstag, 9. Juli, das Practice Race. Bei der Vermessung geht es darum, dass das von den Teilnehmern verwendete Material den Klassenvorschriften entspricht. Der Startschuss für die J/22 Weltmeisterschaft fällt am darauffolgenden Mittwoch. Die Wettfahrten der WM enden am Sonnabend, 13. Juli.

Während der Weltmeisterschaft haben die J/22-Segler ihre Basis auf der Hohen Düne, der von Warnemünde aus gesehen anderen Seite der Warnow. Die J/22 ist eine der weitverbreitetsten Kielboot-Klassen der Welt, bekannt für sportliche Segeleigenschaften unter Spinnaker, leichtes Handling und Langlebigkeit. Entworfen hat das stabile Kielboot aus einer Balsaholzkern-Konstruktion der amerikanische Konstrukteur Rod Johnstone.

Seit 1982 wurde die J/22 mehr als 1.600 Mal von der Firma J-Boats beziehungsweise Lizenznehmern gebaut. Die größte Verbreitung hat die J/22 in den USA. In Europa ist die Bootsklasse besonders in den Niederlanden und Deutschland stark vertreten. Die vorherige Weltmeisterschaft fand in Annapolis in den USA statt.

Raceboard WM: Schnell, schneller, Raceboards

Zehn Jahre ist es her, dass die Raceboarder mit ihrer Weltmeisterschaft in Warnemünde zu Gast waren. Zur 82. Warnemünder Woche kehren die Windsurfer zurück und tragen ihre Raceboard World Championship aus. Ziel ist es, den Meldestand aus dem Jahr 2009 mit 114 Startern aus 15 Nationen zu übertreffen.

Raceboards sind zwischen 2,70 und 3,80 Meter lang und meist zwischen 12 und 16 Kilogramm schwer. Die Segelfläche beträgt maximal 9,5 Quadratmeter. Gesurft wird bis zu einer Windgeschwindigkeit von 35 Knoten. Die Raceboarder freuen sich, aus der Poleposition unter den Eventstandorten der Warnemünder Woche zu starten: Direkt neben der Sport Beach Arena geht es für die Windsurfer vom Warnemünder Strand aus auf das Wasser, so dass die Zuschauer die Wettfahrten bestens verfolgen können.

Die Raceboard Weltmeisterschaft läuft während der gesamten Warnemünder Woche vom 6. bis 14. Juli. Die offizielle Eröffnung der Weltmeisterschaft findet am ersten Sonnabend der Warnemünder Woche statt, die Finalrennen sowie die anschließende Preisverleihung auf der großen NDR-Bühne sind für Donnerstag, 11. Juli, geplant. An den Folgetagen starten die Windsurfer im Raceboard Nations Cup Warnemünde.

Laser Europa Cup: Solosegler auf Europatour

Eine sehr beliebte Einhandklasse, die bei der 82. Warnemünder Woche Regatten segelt, ist die der Laser. Warnemünde ist der deutsche Tourstopp beim Laser Europa Cup, der aus insgesamt zehn Veranstaltungen in ganz Europa besteht. Vor der Warnemünder Woche fanden bereits Rennen in Slowenien, der Schweiz, Frankreich, Italien, Norwegen, den Niederlanden sowie Bulgarien statt.

Nach der Regatta in Warnemünde folgen bis Ende des Jahres weitere Europa-Cup Serien in Ungarn und Kroatien. In Warnemünde gilt es für die Segler, wichtige Punkte für den Europa-Cup zu sammeln. Die olympische Bootsklasse Laser ist besonders bei jugendlichen Seglern sehr beliebt. Bei den Wettfahrten wird nach Jahrgängen in verschiedenen Altersklassen sowie nach Mädchen und Jungen unterschieden.

Die Laser-Jolle mit ihren verschiedenen Rigg-Größen und unterschiedlichen Segelgrößen bietet ideale Voraussetzungen für Segler jedes Alters. Altersmäßig ist nach oben keine Grenze gesetzt. Gestartet wird in den drei Klassen Laser Standard, Laser Radial und Laser 4.7. Vor Warnemünde werden die Laser-Segler eines der größten Felder stellen. Sie segeln vom 11. bis 14. Juli und haben ihren Standort auf der Mittelmole, im Herzen Warnemündes.

Rund Bornholm: Neues von der Seebahn

Für Offshore-Segler zählt die Warnemünder Woche seit jeher zu den festen Terminen im Regattakalender. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: der Offshore-Klassiker Rund Bornholm, die familiäre Mecklenburgische Bäderregatta von Warnemünde nach Kühlungsborn oder anspruchsvolle Up & Down Wettfahrten. Durch einige Neuerungen werden die Regatten auf den Seebahnen bei der 82. Warnemünder Woche noch interessanter für die Dickschiffsegler.

Die 270 Seemeilen lange Wettfahrt Rund Bornholm ist ein Langstrecken-Klassiker für die Yachten bei der Warnemünder Woche. Bei der Regatta mit der dänischen Insel Bornholm als Wendemarke ist seglerisches und taktisches Geschick von den Crews gefragt. Die Navigatoren der Yachten verfolgen schon Tage zuvor die Wetterberichte, um den optimalen Kurs auszutüfteln.

Der Streckenrekord stammt aus dem Jahr 2017, als das Team speedsailing auf der Segelyacht „OSPA“ nur 28 Stunden, 34 Minuten und 30 Sekunden für die Strecke benötigte. Siegerin nach gesegelter Zeit war im Jahr 2018 die Yacht „Glashäger“ mit 32 Stunden und elf Minuten. Für die kleineren Yachten im Regattafeld kann sich die Wettfahrt deutlich länger hinziehen, und es vergehen mitunter 50 bis 60 Stunden bis zur Rückkehr nach Warnemünde. Letztendlich steht jedoch für die meisten Teilnehmer der Spaß am Langstreckensegeln im Vordergrund.

Damit der Regatta-Klassiker Rund Bornholm attraktiv für die Segler bleibt, folgen die Veranstalter auch dem Trend zum Wettsegeln mit kleineren Mannschaften. Erstmals wird Rund Bornholm sowohl für single- als auch double-handed Crews ausgeschrieben. Das bedeutet, dass Segler auch alleine (seglerisch = einhand/single-handed), oder zu zweit (seglerisch = zweihand/double-handed) an der Regatta teilnehmen können. Damit werden noch mehr Segler angesprochen, da so der Organisationsaufwand geringer ist, weil keine große Crew zusammengestellt werden muss.

Andererseits ist der Schwierigkeitsgrad entsprechend hoch, eine solch lange Regatta alleine oder zu zweit zu segeln. Auch mit einer weiteren Neuerung kommen die Veranstalter den Seglern entgegen: In diesem Jahr startet die Rund Bornholm erstmals nicht wie sonst am Montag, sondern bereits am ersten Sonntag der Warnemünder Woche. Dadurch müssen sich die Teilnehmer einen Tag weniger Urlaub nehmen. Was bleibt, ist die aus dem Vorjahr bekannte und beliebte Wertung für Charteryachten. Unter den an der Rund Bornholm teilnehmenden Yachten ist in diesem Jahr unter anderem die „Tutima“, die mit ihrer reinen Damencrew bei Regatten bereits zahlreiche Erfolge erzielte.

Die neuen Ausschreibungen für eine Einhand- und Zweihand-Wertung gelten auch für alle weiteren Dickschiffregatten der Warnemünder Woche. Den Auftakt für die Hochsegler bildet die Mittelstrecke Mecklenburgische Bäderregatta am ersten Sonnabend der Warnemünder Woche. Am zweiten Wochenende der Warnemünder Woche messen sich die Seesegler an zwei Tagen in bis zu fünf Up & Down-Wettfahrten. Dabei werden mit den großen Yachten kurze Wettfahrten, um einen mit Bojen markierten Kurs gesegelt. Spannende Duelle zwischen den teilnehmenden Booten sind dabei garantiert.

Die See-Regatten während der Warnemünder Woche:

Mecklenburgische Bäderregatta (Mittelstrecke): 6. Juli 2019

Rund Bornholm (Langstrecke): 7. bis 10. Juli 2019

Up & Down-Wettfahrten: 13. bis 14. Juli 2019

Pressemitteilung / Warnemünder Segel-Club, Nikolas Woeckner


Exkurs: MV und die olympischen Segelwettbewerbe

In einem Jahr finden die olympischen Segel-Wettbewerbe 2020 vor Enoshima statt.

Wie sah es jedoch – „medaillen-technisch“ – bei Olympia bislang für M-V aus?! Ein kleiner Abriss…

Vor allem die Rostocker „Drachen“ waren zwischen 1964 und 1972 bei Olympia bestens dabei: Peter Ahrendt, Wilfried Lorenz und Ulrich Mense schafften 1964 Silber. Paul Borowski, Konrad Weichert und Karl-Heinz Thum sorgten 1968 (Bronze) und 1972(Silber) ebenfalls für segelsportliches Olympia-Edelmetall bei den Drachen. Und „so“ ging es weiter … Vor Kingston 1976 gab es außerdem segelsportlichen Medaillen-Zuwachs für M-V. Der gebürtige Rostocker Dieter Below und seine Crew wurden Olympia-Dritte im Soling. Jörn Borowski/Egbert Swensson (Rostock) waren dann vor Tallinn 1980 weit vorn: mit Silber bei den 470ern.

Zuletzt nahmen mit dem heutigen LSB-Geschäftsführer und Vize-Präsidenten des DSV Torsten Haverland mit Ronald Rensch (Schweriner Yacht-Club-470er) vor Savannah 1996 und mit Monika Leu (Schweriner Yacht-Club-470er, mit Steffi Rothweiler) vor Athen 2004 sowie mit Franziska Goltz (Schweriner Segler-Verein von 1894-Laser Radial) vor Weymouth 2012 zwei Segler und eine Seglerin aus Vereinen in Mecklenburg-Vorpommern an Olympischen Spielen teil.

MM


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