Zwischen „Wiener Melange“ und politischer „Sacher-Torte“
Wird es munden?!
Nachdem die SPD am 15.Oktober bei den vorgezogenen Landtagswahlen in Niedersachsen einen Pyrrhus-Sieg einfuhr, gab es bei den österreichischen Sozialdemokraten wenig Grund zum Jubeln: Diese landeten bei der vorgezogenen Wahl zum Nationalrat mit knapp 27 Prozent deutlich hinter der konservativen ÖVP mit Spitzenkandidat Sebastian Kurz.
Damit dürfte auf den SPÖ-Kanzler Christian Kern nun der ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz folgen, dessen Partei rund 32 Prozent schaffte. Die Freiheitlichen, die FPÖ, mit Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache erhielten rund 26 Prozent, die liberale NEOS-Partei rund 5 Prozent und die grüne Abspaltung, die LISTE PILZ, etwas mehr als 4 Prozent.
Man fragt sich nur, warum die Ösis „zu Kurz“ oder „zu kurz“ kamen, je nach Betrachtungsweise und Rechtschreib-Regel. Denn: Von einer Linksschreib-Regel kann man – nach Auffassung der deutschen Mainstream-Medien – nach dieser österreichischen Wahl nicht reden. Rechts jedoch hin oder her – das ist eher ohne Belang.
Es bleibt für die österreichischen Nachbarinnen und Nachbarn nur zu hoffen, dass sie keinem politischen Blender „auf den Leim“ gingen. Leider ist die Alpenrepublik weder mit Politik-Talenten (wie in Deutschland) gesegnet noch besitzt sie bekanntlich Fußball-Helden (hier im Gegensatz zu Deutschland) – zumindest seit mehr als 60 Jahren nicht mehr.
Nun ist also in Österreich das „Kürzer-Treten“ wieder in Mode und bestimmt gibt es ja bald eine neue Weisheit „Wer zu kurz (Kurz) kommt, den bestrafte nicht nur das Leben, nein, der ist vom Leben bereits genug gestraft!“.
Vielleicht wird aber der 31jährige Sebastian Kurz ja die größte Offenbarung für Österreich seit dem „Herminator“ (Hermann Maier), dem zweifachen Olympiasieger 1998 und dreifachen Weltmeister 1999 bzw. 2005 im alpinen Skisport.
Also abwarten, ein Stück „Sacher-Torte“ essen und einen „Wiener Melange“ trinken!
Marko Michels
Nachtrag/20.10.17:
Das amtliche Endergebnis (mit dem Ergebnis der Brief-Wahl) lautet: ÖVP – 31,5 Prozent, SPÖ – 26,9 Prozent, FPÖ – 26,0 Prozent, NEOS – 5,3 Prozent, LISTE PILZ – 4,4 Prozent und Grüne – 3,8 Prozent. mm