Skip to main content

Zwischen U 23-Leichtathletik-EM und Junioren-EM im Triathlon

Erfolgreiche deutsche Teams bei beiden europäischen Titelkämpfen Mitte Juli

Mitte Juli gab es zwei wichtige internationale Nachwuchs-Meisterschaften, die für die deutschen Teams überaus erfolgreich waren.

Bei den U 23-EM in der Leichtathletik in Tallinn wurde die deutsche Mannschaft mit 16 Medaillen, darunter 7 x Gold, das erfolgreichste Team vor Russland mit 16 Medaillen, darunter 4 x Gold, Frankreich mit 12 Medaillen, darunter 6 x Gold, Polen mit 12 Medaillen, darunter 4 x Gold, und Großbritannien mit 9 Medaillen, darunter 3 x Gold.

Die deutschen Titel gingen dabei „auf die sportlichen Konten“ von Shanice Craft (Diskuswerfen), Rebekka Haase (100 Meter, 200 Meter, 4 x 100 Meter / zusammen mit Amelie-Sophie Lederer, Alexandra Burghardt und Anna-Lena Freese), Malaika Mihambo (Weitsprung), Christin Hussong (Speerwerfen) und Fabian Heinle (Weitsprung).

Wie stark die Konkurrenz in Tallinn war, zeigt ein Blick auf den Medaillenspiegel. Athletinnen und Athleten aus 29 Ländern gewannen Medaillen, darunter 19 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen. Insgesamt starteten bei den diesjährigen U 23-EM in der Leichtathletik 934 Sportlerinnen und Sportler aus 45 Ländern.

Von der Leichtathletik zum Triathlon

Ähnlich erfolgreich wie die jungen Leichtathleten waren die jungen deutschen Triathleten bei den Junioren-EM in Genf, ebenfalls Mitte Juli. Lasse Lührs gewann bei den Junioren und Laura Lindemann bei den Juniorinnen.

Sehr erfreulich aus M-V-Sicht: Zwei Sportlerinnen vom SC Neubrandenburg waren vorn dabei. Bei den U 23-EM in der Leichtathletik erkämpfte die gebürtige Greifswalderin Anna Rüh (SC Neubrandenburg) im Diskuswerfen Silber. Ihre Vereinskollegin Lena Meißner schaffte hingegen bei den Junioren-EM im Triathlon sensationell Bronze.

Blick in die Neubrandenburger Sport- und Olympia-Historie

Tja, in der Leichtathletik und im Triathlon „ging“ für Neubrandenburgerinnen und Neubrandenburger in der Vergangenheit, gerade bei Olympischen Spielen, immer „etwas“ – und nicht nur dort.

Zwischen München 1972 und London 2012 gewannen Athletinnen und Athleten, als Mitglieder des SC Neubrandenburg, insgesamt 29 olympischen Medaillen, davon dreizehnmal Olympia-Gold. Die erste Olympia-Medaille für den SC Neubrandenburg war dabei die Silbermedaille von Kanutin Ilse Kaschube in München 1972. Vier Jahre später, 1976 in Montreal, folgten die ersten SCN-Goldmedaillen bei Olympia durch die Kanuten Rüdiger Helm bzw. Bernd Olbricht, die Kanutin Carola Zirzow und die Leichtathletin Brigitte Rohde. Vor vier Jahren, 2012 in London, jubelte der SCN über die vorerst letzte Olympia-Medaille: Der Kanute Martin Hollstein gewann Bronze.

Dreizehn mit Geburtsort Neubrandenburg

Zudem gibt es nach den Spielen 2012 insgesamt dreizehn Sportlerinnen und Sportler mit Geburtsort Neubrandenburg, die später – ob Mitglied des SCN oder nicht – als Olympia-Teilnehmer für Furore sorgten.

SANYO DIGITAL CAMERA

Da ist die vierfache Olympia-Teilnehmerin Anja Dittmer, die das einmalige Kunststück fertig brachte, seit der Olympia-Premiere des Triathlon-Sportes 2000 in Sydney bei allen olympischen Triathlon-Wettkämpfen bis 2012 zu starten. Kanu-Rennsportler Rüdiger Helm wurde 1976 in Montreal und 1980 in Moskau insgesamt dreifacher Olympiasieger und dreifacher Olympia-Dritter.

Der Hürdenläufer Ulf Hielscher konnte 1994 – für Oberhof – Bronze mit dem Bob-Schlitten erringen. Sprinterin Katrin Krabbe, die dreifache Europameisterin 1990 und zweifache Weltmeisterin 1991, war 1988 in Seoul auch Olympia-Teilnehmerin.

Der Schwimmer Jirka Letzin (für Leipzig startend) konnte sich als Wahl-Leipziger für Olympia 2000 qualifizieren – ebenso die Wahl-Berlinerinnen Cornelia Oschkenat (Hürdenläuferin) für Olympia 1988 oder Yvonne Pioch (Turnerin) für Olympia 1996.

Zwei gebürtige Neubrandenburger, die leider viel zu früh starben, sorgten ebenfalls für herausragende olympische Resultate: der Ruderer Hans-Jürgen Wallbrecht, Wahl-Ratzeburger und Olympia-Zweiter 1964, wurde nur 27 Jahre alt. Der dreifache Olympia-Teilnehmer für den SCN (1988, 1996, 2000) Thomas Zereske starb mit 38 Jahren.

Auch mit dem Fußball vorn dabei

Die Ruderin Jana Sorgers sorgte mit zweimal Olympia-Gold 1988 und 1996 für große rudersportliche Momente. Und sogar eine Fußballerin, die ihre „Wiege“ in Neubrandenburg hat, kann mit einer olympischen Medaille glänzen. Viola Odebrecht wurde mit der deutschen Auswahl 2004 in Athen Olympia-Dritte und feierte weitere zahlreiche Erfolge.
Die ehemalige Spielerin des PSV Neubrandenburg wurde unter anderem mit dem DFB-Team 2003 Weltmeisterin und mit dem 1.FFC Turbine Potsdam Gewinnerin der Women`s Champions League 2010.

Zuletzt, in London 2012, startete neben Anja Dittmer und Martin Hollstein auch ein dritter deutscher Olympionike, der Neubrandenburg als Geburtsort aufweisen kann: Der Hürdenläufer Silvio Schirrmeister (nun Chemnitz), 2007 Junioren-Europameister über 400 Meter-Hürden, war bis 2008 außerdem Mitglied des SC Neubrandenburg.

Marko Michels

Foto/Michels: Anja Dittmer in Aktion.


Ähnliche Beiträge