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Gwangju im Fokus

adh nominiert deutsches Universiade-Team


Vom 03. bis zum 14. Juli 2015 wird die südkoreanische Millionenmetropole Gwangju zum Schauplatz der 28. Sommer-Universiade. Die Weltspiele der Studierenden sind mit rund 13.000 Teilnehmenden aus über 150 Nationen die weltweit größte Multisportveranstaltung nach den Olympischen Spielen. Der adh entsendet ein etwa 180-köpfiges Team zur Universiade, deren Wettkämpfe sich auf höchstem internationalem Niveau bewegen.

21 Sportarten, 272 Medaillenentscheide

Bei der diesjährigen Sommer-Universiade in Südkorea stehen an zwölf Wettkampftagen 272 Entscheidungen in 21 Sportarten auf dem Programm. Neben den 13 Kernsportarten Basketball, Fechten, Fußball, Judo, Gerätturnen, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Wasserspringen sowie Wasserball sind in Gwangju acht weitere optionale Sportarten vertreten. Dazu zählen neben den in Südkorea sehr populären Sportarten Baseball, Bogenschießen, Golf und Taekwondo auch Badminton, Handball, Rudern und Schießen.

Auch wenn der Spitzensport absolut im Vordergrund steht, so hat sich die Universiade ihren besonderen Charakter einer internationalen Studierenden-Veranstaltung bewahrt. Die Verbindung von Spitzensport und persönlichem Austausch macht die besondere Atmosphäre und Anziehungskraft der Universiaden aus, die auch von etablierten Sportstars sehr geschätzt wird.

Deutsche Mannschaft nominiert – Nachwuchsathleten stehen im Fokus

Die deutsche Mannschaft besteht voraussichtlich aus 120 studentischen Spitzensportlerinnen und -sportlern, die in 13 Sportarten an den Start gehen. Dies sind: Badminton, Basketball, Bogenschießen, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Rudern, Sportschießen, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis und Wasserspringen. Insgesamt umfasst das deutsche Team mit der Delegationsleitung, dem Trainer- und Betreuerstab, der medizinischen Betreuung und dem Büroteam rund 180 Personen.

adh-Sportdirektor Thorsten Hüsch erläutert: „Zur Sommer-Universiade werden viele Länder ihre Top-Athleten entsenden. Insbesondere die führenden Sportnationen aus Asien und Osteuropa treten in zahlreichen Sportarten mit ihren A-Kadern an. Im deutschen Universiade-Team stehen traditionell vor allem die Nachwuchsathleten im Vordergrund. Sie sollen über die Universiade Erfahrung sammeln und Motivation für zukünftige Zielwettkämpfe wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele schöpfen.“

Olympioniken und Studierenden-Weltmeister wollen Universiade-Edelmetall

Dennoch zeigt Hütsch sich optimistisch, was die Medaillenchancen und die Aussicht auf Finalplatzierungen (Top-Acht-Platzierungen) der deutschen Mannschaft anbelangt: „Unsere Nominierungskriterien unterliegen einer ständigen Überprüfung, um in enger Kooperation mit den nationalen Spitzenfachverbänden auch in diesem Jahr ein international konkurrenzfähiges Team zur Universiade zu entsenden. Insbesondere im Gerätturnen, Judo, Sportschießen, Rudern und Taekwondo haben die deutschen Sportlerinnen und Sportler gute Chancen auf Edelmetall.“

Eine der größten Medaillenhoffnungen des deutschen Teams ist Turner Fabian Hambüchen. Der Olympiazweite von London gewann schon bei der vergangenen Universiade 2013 in Kazan zwei Silbermedaillen. Auch bei den Wettkämpfen in Südkorea schielt der Student der Deutschen Sporthochschule Köln auf die Podestplätze. „Ich denke, dass ich dieses Jahr wieder ähnliche Chancen haben werde wie 2013. Aber die Konkurrenz schläft nicht. In Gwangju heißt es: Einfach Vollgas geben und so viel wie möglich herausholen“, so Hambüchen.

Dabei ist für den Sportler, der schon an drei Olympischen Spielen teilgenommen hat, die Universiade ein ganz besonderer Wettkampf. Noch immer blickt Hambüchen begeistert auf die Wettkampftage bei der Universiade in Kazan zurück. „Die Stimmung, die Atmosphäre und das ganze Drumherum sind einfach einmalig.

Es ist schwer zu beschreiben, aber die Universiade 2013 war so ein tolles Erlebnis, dass ich jetzt unbedingt noch einmal an den Start gehen will“, erklärt der Turner. Unter besonderer Beachtung stehen auch die Aktiven im Taekwondo. Die Kampfsportart hat ihre Wurzeln in Korea und ist damit bei der diesjährigen Universiade ein Zuschauermagnet. Gute Chancen auf einen Platz unter den vorderen Kämpferinnen hat dabei Anna-Lena Frömming. Die Studentin der FernUniversität in Hagen wurde in diesem Jahr Fünfte bei den Weltmeisterschaften der Taekwondoin in Russland. In der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm möchte Frömming nun nach Universiade-Edelmetall greifen. Wie sich ein Sieg bei einer Universiade anfühlt, wissen Tobias Franzmann (Uni Hamburg) und Stefan Wallat (TU Dortmund). Die Ruderer gewannen 2013 die Goldmedaille im leichten Vierer der Männer ohne Steuerposition. Zusammen mit Can Temel (Uni Hamburg) und Torben Neumann (HAW Hamburg) wollen sie ihren Triumph bei den Wettkämpfen in Fernost wiederholen.

Die Mannschaftsmitglieder in den Sportarten Leichtathletik und Basketball werden noch bekannt gegeben.

Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband
Paulus-Johannes Mocnik
Öffentlichkeitsreferent

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Exkurs / Marko Michels
… Studentische Athletinnen und Athleten aus M-V zwischen 1959 und 2013 ebenfalls mit Medaillen-Erfolgen

Medaillen-Erfolge hatten bei den Universiaden zwischen 1959 und 2013 auch die sportiven Studentinnen und Studenten aus Mecklenburg-Vorpommern.

Gold 1970 für die Greifswalder Diskuswerferin Karin Illgen

Bei der Universiade 1970 in Turin gewann die gebürtige Greifswalderin Karin Illgen das Diskuswerfen. Jörg Drehmel, der Dreispringer aus Trantow/Kreis Demmin, schaffte in seiner Disziplin Bronze. In Moskau 1973 wiederholte Jörg Drehmel diesen Platz.

Drei Medaillen für den Rostocker Leichtathleten Wolfgang Warnemünde 1977 und 1981

MKoch

Wolfgang Warnemünde, der in Grevesmühlen geboren wurde und für den SC Empor Rostock startete, konnte hingegen 1977 Bronze im Kugelstoßen und im Diskuswerfen erringen. Marita Koch, die aus Wismar stammt und ebenfalls Mitglied des SC Empor Rostock war, lief dann 1979 in Mexico-City zu Gold über 200 Meter. Im Kugelstoßen wurde die gebürtige Demminerin Ilona Slupianek die Nummer eins.

In Bukarest 1981 holte sich Diskuswerfer Wolfgang Warnemünde wieder eine Medaille – dieses Mal Silber. Der für den SC Traktor Schwerin startende Speerwerfer Gerald Weiß erkämpfte ebenfalls Silber und Ines Müller vom SC Empor Rostock belegte 1981 zudem einen zweiten Platz im Kugelstoßen.

Universiade-Medaillen für M-V auch nach der Wende

Nach der Wende durfte M-V ebenfalls über Edelmetall bei Universiaden jubeln: In Buffalo 1993 gab es Silber für Siebenkämpferin Birgit Gautzsch (Schweriner SC), Silber auch für Speerwerferin Tanja Damaske, die von 1985 bis 1989 für den SC Traktor Schwerin und von 1990 bis 1992 für den Schweriner Sportclub startete, und Bronze für die Rostocker Wasserspringerin Silke Krüger vom Drei-Meter-Brett.

Goldene Momente für Rostocker Wasserspringerinnen 1995

In Fukuoka 1995 waren es wieder die Rostocker Wasserspringerinnen, die für Universiade-Medaillen „Made in M-V“ sorgten. Dörte Lindner siegte vom Ein-Meter-Brett vor Silke Krüger. Silke belegte erneut ebenfalls, wie 1993, den dritten Platz vom Drei-Meter-Brett und beide Rostockerinnen erkämpften zusätzlich Gold mit dem deutschen Studentinnen-Team.

Volleyball-Gold für Schweriner

Der gebürtige Schweriner Marco Liefke feierte dann 1999 auf Mallorca seinen größten internationalen Erfolg. Der Volleyball-Spieler aus der Landeshauptstadt M-V gewann mit der deutschen Auswahl Gold vor Japan und Spanien.

Zwei Jahre später, bei der Universiade`01 in Peking, holten ein Wasserspringer aus Rostock und eine Siebenkämpferin aus Neubrandenburg Edelmetall für M-V. Stefan Ahrens, zusammen mit Tobias Schellenberg, wurde Dritter im Synchronspringen und Sonja Kesselschläger schaffte außerdem Platz drei. In Izmir 2005 erreichte der Schweriner Basketballspieler Lars Grübler mit dem deutschen Team einen Achtungserfolg – mit Rang fünf. Sehr gute Platzierungen erreichte ebenfalls der Rostocker Wasserspringer Frank Sander bei der Universiade 2007.

Jonna mit Silber und Bronze

Die frühere Athletin des 1.LAV Rostock – Jonna Tilgner – schaffte dagegen bei den Universiaden 2007 in Bangkok und 2009 in Belgrad jeweils Podest-Ränge. 2007 lief Jonna zu Bronze über die 400 Meter Hürden und 2009 konnte sie sogar in der gleichen Disziplin Silber erringen.
Und in Shenzhen 2011 wurde die Rostockerin Antje Mahn ausgezeichnete Fünfte im 10 Kilometer-Langstrecken-Schwimmen.

Ja, Universiaden und M-V … Auch das ist durchaus eine Erfolgsgeschichte.

M.M.

Foto/M.M.: Marita Koch.


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