Wo bleibt die Frühjahrsstimmung?!
Von wegen vom Eise befreit…
Eigentlich könnte alles so schön sein. Die Krokusse blühen. Der Winter verzieht sich. Die Osterhasen hoppeln. Und die Sonne erwärmt die Gemüter.
Pustekuchen. Stattdessen ist es frostig in der Welt, was nicht unbedingt an den Temperaturen liegt. Es droht ein neuer „Kalter Krieg“. Nein, er droht nicht mehr – er ist schon „in vollen Gängen“.
Russland wird politisch, wirtschaftlich und sportlich „an den internationalen Pranger“ gestellt, obschon für dessen Tun – Stichworte „Ukraine“, „Systematisches Doping“ und „Auftragsanschlag in London“ – die hieb- und stichhaltigen Beweise fehlen. Rechtsstaatlich ist das nicht. Zumal andere – die USA, Deutschland oder Großbritannien – auch nicht gerade „Vorzeige-Kandidaten“ in Sachen echter Demokratie, echter Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftlicher Kompetenz sind.
Da werden Handelskriege angezettelt, die USA üben permanenten Druck auf die so genannten „Verbündeten“ bzw. „Protektoraten“ aus, es wird sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, auch mit Militär und Geheimdiensten, eingemischt und es gibt massive Exporte von Waffen aus Frankreich, den USA, Großbritannien und Deutschland in Krisen-Regionen.
Es toben ja weltweit „nur“ mehr als 40 Kriege und kriegerische Konflikte. Der globale Terrorismus nimmt nicht ab und auch der „Islamische Staat“ ist längst nicht bezwungen. Egal. Auf ein paar Waffen mehr oder weniger kommt es da schon nicht mehr an.
In Deutschland wird mit sich selbst beschäftigt. Die neue GroKo ist ein politisches Programm zur Selbstfindungen der gebeutelten Union und SPD, deren Koalitionsvertrag mehrheitlich nur „Stückwerk“ ist.
Herr Schulz, der ehemalige Hoffnungsträger der SPD, übt sich in Selbstmitleid und wird dabei von einem Nachrichtenmagazin aus Hamburg massiv unterstützt. Da wird dann plötzlich das gesamte „Ungemach“, das die SPD über Herrn Schulz entfachte, „ausgebreitet“ – nebst vermeintlichen Protagonisten des Selben.
Da wird dann zudem Herr Schulz in hohen Tönen gelobt, dass er sogar fünf Fremdsprachen beherrsche – mittlerweile sind drei Fremdsprachen Schlüsselqualifikation plus x, was ist daran also noch Besonderes? – aber verschwiegen, dass er es nicht schaffte, in seiner deutschen Muttersprache seine politischen Anliegen den potenziellen Wählerinnen und Wählern in Deutschland wirklich zu vermitteln.
Und das, was er deutlich von sich gab, zum Beispiel sein Projekt zu den „Vereinigten Staaten von Europa“, wurde mehrheitlich so gut verstanden, dass es prompt auf Ablehnung stieß. Die Mehrheit der Menschen hierzulande wollen nicht „mehr Europa“, sondern weniger. „Ein gemeinsames Haus Europa“ gern, also ein Europa der Mutter- bzw. Vaterländer, aber nicht so ein staatliches Gebilde wie die USA.
Nächste Wahlen rücken schon näher, etwa in Ungarn, und der politische Mainstream in Deutschland hat nichts Besseres zu tun, als gegen die Orban-Administration allgewaltig verbal zu argumentieren. Die Ungarinnen und Ungarn sind aber ein stolzes bzw. freiheitsliebendes Volk und brauchen keine mediale Bevormundung aus Deutschland, das erst einmal selbst seine politischen und wirtschaftlichen Hausaufgaben erledigen sollte.
Anscheinend hat „der Diesel“ die deutschen Geister umnebelt. Deswegen dauert es auch so lange mit der Digitalisierung, der gesteuerten Zuwanderung, einer effizienten Energiewende, einer effektiven Bildungspolitik, dem Berliner Flughafen und Stuttgart 21. Da mag Deutschland Fußball-Weltmeister sein, aber in Sachen Digitalisierung eher „Hausmeister“.
Hierzulande läßt man sich sogar von einem amerikanischen Groß-Konzern ein „digitales schwarzes Brett“ vor die Stirn montieren – und merkt es nicht einmal. Der „Big Brother“ also im doppelten Sinn.
So blüht in Deutschland im Frühjahr 2018 mit Ausnahme der Blumen nur wenig auf. Besserung in Sicht? Schauen wir mal.
Marko Michels