Tag der Pflege: Schluss mit schönen Sonntagsreden – Endlich handeln
Der Bundestagsabgeordnete Harald Terpe (Grüne) fordert anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Pflege die schwarz-gelbe Regierungskoalition auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um die Attraktivität und das Ansehen der Pflegeberufe zu steigern.
Er sieht den Mindestlohn als einen wichtigen Baustein, um Dumping-Löhnen in der Pflege Einhalt zu gebieten. Wirtschaftsminister Brüderle blockiere jedoch den im März mühsam verhandelten Pflege-Mindestlohn.
Harald Terpe fordert CDU/CSU und FDP auf, die angekündigte Pflegeausbildungsreform anzupacken. „Wir brauchen ein abgestuftes und durchlässiges Ausbildungssystem, in dem jeder unabhängig vom Schulabschluss die Chance hat, sich weiter zu qualifizieren. Die Pflege muss Aufstiegschancen bieten, um Menschen für die Pflege zu interessieren.“, sagt Harald Terpe.
Die Koalition müsse Ausbildungsplätze schaffen, denn noch gibt es mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze. Bündnis 90/ Die Grünen fordern, eine Ausbildungsumlage in der Altenpflege einzuführen, um die Ausbildungskosten gleichmäßig auf alle Schultern zu verteilen. Denn Einrichtungen und Dienste, die nicht ausbilden, zahlen bisher nichts, profitierten aber ebenfalls von ausgebildeten Fachkräften. Bei Umschulungen zu Pflegeberufen müsse die Finanzierung aller drei Ausbildungsjahre dauerhaft gesichert werden. Zurzeit sei das nur bis Ende 2010 der Fall. Ergänzend bedarf es nach Ansicht der Grünen ein verbindliches System zur Personalbemessung, damit Schluss sei mit der personellen Unterbesetzung in Kliniken, Einrichtungen und Diensten.
„Die nötigen Investitionen lohnen sich. Pflege ist ein Jobmotor wie kaum eine andere Branche. Wir müssen endlich Farbe bekennen, was uns eine gute Pflege wert ist. Der Pflegenotstand steht uns nicht bevor, wir stecken bereits mittendrin. Massenhaft unbesetzte Stellen für Pflegekräfte, Abbau statt Aufbau von Ausbildungsplätzen, hunderttausende frustrierter und überlasteter Pflegekräfte in Kliniken, Pflegeheimen und -diensten: Das ist die Realität eines Berufes, der zu 80 Prozent von Frauen ausgeübt wird. Wir werden künftig einen höheren Bedarf an Pflegekräften haben, denn der demographische Wandel holt uns gnadenlos ein. Wir müssen uns heute um die menschenwürdige Versorgung von morgen kümmern“, erläutert Harald Terpe.