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Pflege-Not oder Pflege-Notstand?!

Deutschland und der Pflegebereich

Den Charakter einer Gesellschaft erkennt man vor allen Dingen daran, wie diese mit ihren Schwächsten und Hilfebedürftigen umgeht. Dabei geht es gar nicht vordergründig um selbst verschuldete Notlagen, sondern um solche, die entwicklungsbedingt, gesundheitsbedingt oder altersbedingt auftreten. Es geht um Kinder, Menschen mit gesundheitlichen Handicaps oder Menschen, die besonderer Pflege und Zuwendung bedürfen.

Auf dem Deutschen Pflegetag, der kürzlich stattfand, wurde eine Studie vorgestellt, die von 15000 unbesetzten Stellen im Pflegebereich ausgeht. Wahrscheinlich sind es sogar mehr. Der Dienst für den Menschen oder am Menschen zählt allerdings in Deutschland nicht viel. Immer weniger Pflegefachkräfte müssen sich um immer mehr Menschen kümmern. Die Bezahlung ist mies, die Ausbildung nicht immer praxisorientiert und die Arbeitszeiten/Belastung immens.

Seitens der bisherigen Großen Koalition wurde im Pflegebereich nur wenig getan. Die nun versprochenen 8000 neuen Stellen im Pflegebereich sind nicht ausreichend. Und auf Hilfskräfte oder Quereinsteiger kann und sollte man nur begrenzt zurückgreifen. Die negativen Folgen von bereichsfremden Arbeitskräften, die total überfordert sind, bestimmen seit Monaten die medialen Schlagzeilen.

Nein, es muß ein grundlegender Mentalitätswandel in Deutschland her. Menschen, die dieses Land aufbauten, es prägten, sollten eine gebührende Pflege erhalten. Und jene, die sich dazu bereit erklären, sollten auch hinreichend entlohnt werden – bei guten Arbeitsbedingungen. Die Inhalte der Ausbildung sollten sich an der Praxis orientieren, auch Empathie kann man vermitteln. Denn darum geht es! Neben einer Pflegekompetenz…

Ob die neue „GroKo“ das verstanden hat?! Wie in so vielen anderen Bereichen darf man skeptisch sein!

M.Michels


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