Im Blickfeld: Die OLympischen Jugendspiele 2010 in Singapur
Positives Resümee zur Halbzeit der Veranstaltung
Fast Halbzeit bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur und das deutsche Team erlebte einen silbernen Donnerstag. Die 4 x 100 m Freistil-Staffel der Mädchen erkämpfte sich in der Singapore Sports School die zweite Silbermedaille des Tages für „Team Germany“.
Zuvor hatte der Taekwondo-Kämpfer Ibrahim Ahmadsei in der Klasse bis 73 Kilogramm im Finale gegen den Chinesen Liu Chang ebenfalls Silber errungen. Im Medaillenspiegel führt nach wie vor China mit 14 x Gold und insgesamt 23 Medaillen. Deutschland hat bislang 10 Medaillen auf dem „Konto“.
Viel Prominenz ist übrigens in Singspur vor Ort: Der einstige Eiskunstlauf-Star Kati Witt wirbt bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur um die Stimmen der IOC-Mitglieder für Münchens Olympiabewerbung 2018. „Mister Stabhochsprung“ Sergej Bubka überreichte Deutschlands erster Siegerin bei Olympischen Jugendspielen, Judith Sievers (Rudern), gar die Goldmedaille. Überhaupt herrscht in Singapur eine fröhliche und ausgelassene Stimmung.
Nachgefragt bei bei Ingo Weiss, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend (dsj) und Präsidiumsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der vor Ort in Singapur weilt.
„Bin total begeistert …“
Frage: Die ersten Olympischen Jugendspiele sind eröffnet, erste Medaillen bereits vergeben. Wie ist Ihr Eindruck von den ersten Olympischen Jugendspielen persönlich, sportlich und organisatorisch?
Ingo Weiss: Ich bin total begeistert von den ersten Olympischen Jugendspielen und von den sportlichen Leistungen der Athleten. Den Organisatoren ist es in einer unglaublich sympathischen Weise gelungen, auf die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe einzugehen.
Frage: Das deutsche Team umfasst 70 junge Sportlerinnen und Sportler. Wie ist die Stimmung in der Mannschaft? Wie beurteilen Sie deren Leistungsstärke, auch wenn Medaillen nicht alles sind?
Ingo Weiss: Die Stimmung ist rundherum super, einfach klasse, der Austausch untereinander funktioniert außerordentlich gut. Die sportliche Leistung ist wichtig, steht aber nicht so im Vordergrund, trotzdem freut es mich natürlich, dass z.B. die Basketballerinnen im Viertelfinale der Olympischen Jugendspiele stehen.
Frage: Judith Sievers sorgte aus deutscher Sicht für historische Momente in Singapur: Die junge Ruderin aus Kappeln (Schleswig-Holstein) gewann die erste Goldmedaille bei Olympischen Jugendspielen für Deutschland. Was zeichnet die Sportlerin aus Ihrer Sicht aus?
Ingo Weiss: Judith Sievers hat ja in Singapur gleich zwei Titel geholt, einmal auf dem Wasser und einmal auf dem Ergometer. Das ist ein Beispiel für die neuen Formate. Sie ist dennoch unglaublich bescheiden, sympathisch und realistisch. Es macht riesigen Spaß zu sehen, wie sie mit ihrem tollen Erfolg umgeht. Genau so haben wir uns das ja gewünscht, dass die Olympischen Jugendspiele Lust machen auch in der Zukunft alles dafür zu tun um, an den Olympischen Spielen teilzunehmen.
Frage: Es gibt ja auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Seminare zur Geschichte der olympischen Bewegung in Singapur. Wie bewerten Sie deren Stellenwert?
Ingo Weiss: Gerade diese Veranstaltungen sind für alle ein Höhepunkt und gehören zur Konzeption der Olympischen Jugendspiele. Die Sportlerinnen und Sportler, aber auch die Teilnehmer des Workcamps sollen sich untereinander kennen lernen und miteinander den Olympischen Spirit sowie den Fair Play Gedanken leben. Und ich sehe, dass das funktioniert.
Frage: Und Wie lautet Ihr (erstes) Resümee zu den Olympischen Jugendspielen?
Ingo Weiss: Von Anfang an habe ich die Olympischen Jugendspiele für eine tolle Idee gehalten, aber nun bin ich ein richtiger Fan dieser Idee geworden. Was hier geschieht, das ist Sportjugend live: das Miteinander im Sport und die Bildung durch Sport sind Charakterzüge dieser Spiele, dadurch wird der sportliche Wettkampf gemeinsam für alle zum Höhepunkt. Wir alle können dem IOC Präsidenten Rogge nur dankbar sein, dass er diesen Jugendspielen Leben eingehaucht und gegen viele Bedenkenträger durchgesetzt hat. Nun liegt es an uns allen für die Zukunft diese Spiele weiter zu entwickeln und den Olympischen Gedanken jugendgerecht zu stärken.
Dann weiterhin einen angenehmen Aufenthalt in Singapur und weitere Erfolge, nicht nur sportlich, für das deutsche Team!
Marko Michels
Foto: DSJ