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Eurovision Song Contest 2018 mit Gold für Israel

Michael Schulte ausgezeichneter Vierter

Das zweite Mai-Wochenende stand nicht nur im Zeichen der Väter und Mütter, nein, es war auch das Wochenende des „Eurovision Song Contests 2018“, dessen Finale am 12.Mai in der Altice Arena in Lissabon stattfand.

Für Deutschland trat Michael Schulte, Jahrgang 1990, in Eckernförde geboren, mit dem Song „You Let Me Walk Alone“ an und wurde ausgezeichneter Vierter. Das beste Resultat für Schwarz-Rot-Gold seit dem Erfolg von Lena 2010. Die „Goldmedaille“ sicherte sich Netta aus Israel mit dem Song „Toy“ vor der gebürtigen Albanerin und Wahl-Griechin Eleni Foureira, die für Zypern startete, mit dem Song „Fuego“, dem Österreicher Cesar Sampson mit dem Song „Nobody but You“.

Für Israel war es der vierte Erfolg beim „ESC“ nach 1978 in Paris, 1979 in Jerusalem und 1998 in Birmingham.

Die beste Jury-Wertung erhielt Benjamin Ingrosso aus Schweden mit dem Song „Dance You Off“ (253 Punkte). Bei den Zuschauern war hingegen Netta aus Israel mit 317 Punkten klar die Beste.

Bereits beim ersten Halbfinale des „ESC“ am 8.Mai hatte sich Netta durchgesetzt. Das zweite Halbfinale am 10.Mai hatte dann Alexander Rybak aus Norwegen mit dem Song „That`s How You Write a Song“ für sich entschieden.

„Ereignis“ am Rande: Ein verwirrter „Flitzer“ unterbrach den musikalischen Vortrag der britischen „ESC“-Teilnehmerin SuRie (Song „Storm“) und wurde daraufhin von Sicherheitskräften abgeführt. SuRie sang sofort weiter und belegte am Ende Rang 24.

Seit 1956 „ein Muß“

Seit 1956 gibt es sie nun schon – „die Gesangs-Europameisterschaften“. Was einst im eidgenössischen Lugano begann, ist mittlerweile ein abwechslungsreiches „same procedure as every year“ im Monat Mai.

43 waren 2018 dabei

Zum nunmehr 63.“Eurovision Song Contest“ in Lissabon meldeten 43 Länder, wobei unter anderem die Türkei, die bislang einmal gewann, Luxemburg, das bis dato dreimal erfolgreich war, Bosnien-Herzegowina, die Slowakei, Andorra und Monaco wieder fehlten – wobei die Gründe für die jeweilige Abstinenz unterschiedliche sind…

Lissabon dank Salvador Sobral Gastgeber

Lissabon durfte 2018 den „ESC“ austragen, weil 2017 der Portugiese Salvador Sobral mit seinem Song „Amar Pelos Dois“ den ersten Rang belegte. Und das jeweilige Sieger-Land sollte ja bekanntlich im darauf folgenden Jahr den „ESC“ austragen, was – bis auf fünf Ausnahmen (1957, 1963, 1972, 1974 bzw. 1980) – auch zumeist der Fall war.

In Deutschland dreimal „zu Gast“

Deutschland war erst dreimal Gastgeber des „ESC“, so 1957 in Frankfurt/Main, 1983 in München und 2011 in Düsseldorf. Da die Schweiz – nach dem Sieg der Eidgenössin Lys Assia 1956 bei der Premiere des damals noch so genannten „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ – auf die Austragung verzichtete, sprang 1957 Frankfurt/Main ein. Dort siegte die Niederländerin Corry Brokken. In München 1983 schaffte die für Luxemburg teilnehmende Französin Corinne Hermes Rang eins und in Düsseldorf 2011 jubelten Ell & Nikki aus Aserbaidschan.

Zwei Erfolge für Schwarz-Rot-Gold

„ESC“-Jubel aus deutscher Sicht gab es, wie angesprochen, bis 2017 nur zweimal… Im Jahr 1982 war Nicole mit „Ein bisschen Frieden…“ die Beste. 28 Jahre später folgte Lena mit “Satellite“ auf dem obersten Siegerpodest. Dazu belegten „ESC“-Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland noch viermal Rang zwei und fünfmal Rang drei.

27 mit „Gold“

Ansonsten konnten in der ESC-Geschichte bislang 27 Länder „Gold“ erkämpfen. Insgesamt 36 Länder errangen Top 3-Ränge.

Sehr erfolgreich waren von 1956 bis 2017 die Iren mit 7 x Platz eins, Schweden mit 6 x Platz eins, Frankreich, Großbritannien sowie Luxemburg mit 5 x Platz eins, die Niederlande bzw. Israel mit 4 x Platz eins sowie Dänemark und Norwegen mit 3 x Platz eins. Die meisten Top 3-Platzierungen erreichte Großbritannien (23), wobei es neben den fünf Erfolgen zudem 15 (!) zweite Ränge und 3 dritte Ränge erreichte.

Luxemburg gewann offiziell fünfmal, aber „durch Auswärtige“, die für Luxemburg teilnahmen. So siegten 1961 Jean-Claude Pascal aus Frankreich, 1965 France Gall aus Frankreich, 1972 die Deutsch-Griechin Vicky Leandros, 1973 Anne-Maria David aus Frankreich und 1983 Corinne Hermes aus Frankreich jeweils „für Luxemburg“…

ABBA 1974 bleibt unvergeßlich

Für wirklich  unvergeßliche Momente beim europäischen Gesangswettbewerb sorgten in der Vergangenheit insbesondere ABBA 1974 mit ihrem Song “Waterloo”, Johnny Logan 1987 mit “Hold Me Now”, 1976 die Brotherhood of Man mit “Save Your Kisses For Me” oder 1968 Cliff Richard mit “Congratulations”. Auch der Song von Nicole 1982 blieb nachhaltig in Erinnerung.

Der Erfolgreichste beim „ESC“ ist jedoch Johnny Logan, der als Sänger zweimal (1980, 1987) und als Komponist einmal (1992) triumphierte.

Aber nun sind die Blicke bereits auf 2019 gerichtet. Dann wird in Israel gesungen.

M.Michels


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