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Die Nordischen Ski-WM 2011 – ein Ausblick

Nachgefragt bei Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle

Noch jeder Sport-Fan hat wohl noch den 22. Februar 2010 in deutlicher Erinnerung. Ein atemberaubender Wettkampf im Teamsprint bei den Damen sorgte damals für „Gänsehaut-Feeling“ pur. Zwei Damen, Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad, sorgten für eine der wohl emotionsreichsten Goldmedaillen-Gewinne aus deutscher Sicht. Und: Es war ein unerwarteter Erfolg. Ein Erfolg auch über die ewigen Nörgler, Zweifler und Kritiker, die mit Kommentaren in den Wettkämpfen vor Winter-Olympia nicht gespart hatten – leider. Oder doch wieder nicht … Denn als es darauf ankam, waren Evi und Claudia wieder da und beeindruckten durch Können, Einsatz und nie endenden Kampfgeist.

Claudia trat dann Anfang Juni 2010 zurück und widmet sich neuen Herausforderungen. Evi will es hingegen noch einmal wissen: Die WM in Oslo im Februar dürfte spannend werden. Nicht sonderlich optimal verlief hingegen der Jahresausklang 2010 bzw. Jahresstart 2011. Ein Infekt verhinderte den Start von Evi Sachenbacher-Stehle bei der „Tour de Ski“ in Oberhof. Aber Evi ist ja eine Kämpferin.

Interview

„Hoffe, dass ich in guter Form zur WM fahren kann …“

Frage: Evi, erst einmal noch nachträglich alles erdenklich Gute und maximale Erfolge für 2011 ! Wie verlief für Sie der Jahresauftakt, nachdem Sie leider aufgrund einer Viruserkrankung auf die Teilnahme bei der „Tour de Ski“ verzichten mussten?

Evi Sachenbacher-Stehle: Erst einmal vielen Dank und auch von mir die besten Wünsche für 2011. Meine ersten Tage des Jahres waren nicht so schön. Ich habe ins neue Jahr geschlafen, weil es mir an dem Tag ganz schlecht ging. Auch die beiden Tage danach war es nicht besser. Aber seitdem geht es jeden Tag ein bisschen bergauf – ich hoffe, so geht es weiter.

Frage: Auch wenn es schon wieder 12 Monate her ist … Welche Bedeutung hat der Olympiasieg mit Claudia im Teamsprint in Vancouver für Sie persönlich? War dieser Erfolg auch eine Genugtuung, es allen Kritikern gezeigt zu haben?

Evi Sachenbacher-Stehle: Ja, ein bisschen Genugtuung war schon dabei. Aber vor allem war ich einfach nur glücklich. Einen Olympiasieg schafft man ja nicht gerade alle Tage und für uns war es schon der zweite. An diesem Tag hat einfach alles gepasst, es war perfekt. So etwas bleibt hängen – und motiviert von Neuem.

Frage: In der Saison 2010/11 läuft es fast ähnlich. Noch sind die Resultate in den Wettkämpfen ausbaufähig, es hagelt wieder Kritik und wieder wird gezweifelt. Diese Situation ist ja für Sie nicht neu. Haben Sie sich da einen „dicken Ski-Anzug“ zugelegt und sagen sich  „Hey, nun  wartet doch mal ab. Schont Euch und verschont mich mit Eurer Destruktivität!“ Wie ist die Gemütslage von Ihnen wenige Wochen vor der WM?

Evi Sachenbacher-Stehle: Klar legt man sich mit der Zeit ein dickes Fell zu. Aber dieses Jahr brauche ich es eigentlich nicht – so viel Kritik gibt es gar nicht. Ich hatte eine super Vorbereitung und erst ab Saisonbeginn immer wieder gesundheitliche Probleme. Ich denke aber, dass die Grundlagen da sind. Ich habe gut trainiert und hoffe, dass ich in guter Form zur WM fahren kann – sofern ich von weiteren Krankheiten verschont bleibe.

Frage: Der Erfolg mit Claudia 2010 hallt nach. Gibt es noch regen Kontakt zur einstigen Kollegin?

Evi Sachenbacher-Stehle: Ja, wir haben noch Kontakt. Sie studiert jetzt, ich bin viel unterwegs, also sehen wir uns nicht so oft, aber wir telefonieren und schreiben uns.

Frage: Sie erkämpften bei Olympia, WM und Junioren-WM viermal Gold, achtmal Silber und einmal Bronze. Dazu gab es drei Weltcup-Siege. Zwischen WM-Staffel-Bronze 1999 und dem Olympiasieg 2010: Was war – unabhängig von der Farbe der Medaille – der für Sie schönste Erfolg?

Evi Sachenbacher-Stehle: Der Olympiasieg von Salt Lake City. Vor allem, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Ich war schon überglücklich, dabei zu sein. Dann gleich Gold zu gewinnen, das war unbeschreiblich.

Letzte Frage: Planen Sie eigentlich schon ein wenig „für das Leben nach der Loipe“. Gibt es da schon entsprechende Vorstellungen?

Evi Sachenbacher-Stehle: Da mache ich mir noch keine großen Gedanken – es sind ja auch noch ein paar Jahre bis zu den Olympischen Spielen 2014. Bis Sotschi will ich auf jeden Fall weitermachen.

Dann alles erdenklich Gute sowohl sportlich, beruflich als auch persönlich für Sie, Evi! MV drückt Ihnen die Daumen für die Ski-WM in Oslo!

Marko Michels

Last but not least: Auch in dieser Saison soll es eine offizielle Landesmeisterschaft im Skilanglauf für Mecklenburg-Vorpommern geben. Stattfinden wird diese am Wochenende vom 19. bis 20. Februar 2011 im Skistadion am Kiel in Mühlleithen/Vogtland, informiert der Landesskiverband M-V. „Dort werden wir unsere Landesmeisterschaft wieder zusammen mit dem Berliner Skiverband austragen, der uns bei der Organisation im letzten Jahr eine Große Hilfe war“ so Peter Handschak, der Beauftragte für den Bereich Nordisch im Landesverband MV.


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