Die Ereignisse von Chemnitz: Emotionen statt Fakten
Gründliche Ermittlungsarbeit notwendig
Die Ereignisse in Chemnitz polarisieren und die Bundes- wie Landespolitik, nicht nur jene in Sachsen, ist fähig, sachlich darauf zu reagieren. Im Gegenteil.
Es werden wieder einmal Emotionen geschürt, wo doch Verstand, Charakter und Sachlichkeit dominieren sollten. Wie meinte schon SPD-Legende Herbert Wehner auf die Frage des von ihm so genannten „Herrn Lüg“ (realer Name Ernst-Dieter Lueg), nachdem ihn dieser – kurz nach Bekanntgabe der Prognose bei der Bundestagswahl 1976 – fragte, was der Grund für die SPD-Verluste sei, obwohl noch keine offiziellen, belastbaren Zahlen vorlagen: „Sie wissen nichts und ich weiß auch nichts.“
Genau so ist es. Niemand, weiß, wie diese Videos in Chemnitz zustande kamen. Ob der Angegriffene tatsächlich Opfer ist oder nicht. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Sind die vermeintlichen Täter wirklich Täter. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Wurden diese vermeintlichen Täter vorher provoziert? Was sind die Hintergründe für die Geschehnisse, die man in den Videos sieht und manche zu sehen glauben?
Gab es in Chemnitz nur Gewalt von vermeintlich „rechter Seite“ oder nicht auch oder insbesondere von „linker Seite“? Warum traten linksextremistische Bands auf? Warum sah man Flaggen der linksextremistischen MLPD? Sind die Verbrechen Lenins und Stalins weniger schlimm als jene von Hitler?
Niemand kennt wirklich die Gesamtheit der Ereignisse in Chemnitz seit dem 25.August ff. …
Da hilft nur eines: Intensivste Ermittlungsarbeit der Behörden! Jeder Stein sollte in Chemnitz umgedreht werden! Jedes Video, jeder Zeuge, ganz gleich, ob „Links“, „Rechts“ oder „in der Mitte“, hinterfragt werden! Die vermeintlichen Opfer und Täter ebenso! Es sollten Beweise und Indizien zu den Ereignissen gesichert und recherchiert werden! Unabhängig von ideologischen Barrieren! So sollte es nämlich in einem demokratischen Rechtsstaat zugehen!
Diejenigen, die behaupten, es hätte so genannte „Hetzjagden“ gegeben, sind in der Bringschuld – nicht der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen, der berechtigte Zweifel daran äußert! Lasst die Ermittlungsbehörden sachlich, unabhängig und gründlich ihre Arbeit verrichten!
Kommentar / Dr. Marko Michels