Deutschland 2018 – ein gespaltenes und zerrissenes Land…
Eine Betrachtung
Es ist um die demokratische Diskussionskultur in Deutschland nicht gut bestellt. Einem Land, das äußerst zerrissen und gespalten ist.
Nicht nur, dass die Schere zwischen „Arm“ und „Reich“, zwischen Beamten/Angestellten im öffentlichen Dienst, prekär Arbeitenden und vom Arbeitsmarkt Ausgeschlossenen immer weiter auseinander geht, nein, inzwischen geht es zudem um den Konflikt zwischen „Einheimischen“ und „Zugereisten“.
Globale Entwicklung besorgniserregend
Die globale Entwicklung ist mehr als besorgniserregend. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt ist zudem eher fragil, von diesem profitiert nur ein kleiner Teil, nämlich der, der – auf welche Weise auch immer – stets „oben auf“ war und über immense finanzielle und materielle Ressourcen verfügt. Das dürfte – mit Abstrichen in dieser Gruppe – ein Drittel der Menschheit umfassen. „Der Rest“ kämpft ums Überleben, ein Teil davon wiederum mehr „schlecht als recht“.
Versagen der deutschen Eliten
Diejenigen, deren Heimat durch „importierte Bürgerkriege“ zerstört wurde – angeheizt von selbst ernannten Super- und Großmächten, um an die dortigen natürlichen Ressourcen, Erdöl, Erdgas oder Gold, zu gelangen – machen sich nun auf den Weg in das nur vermeintlich wohlhabende Deutschland.
Die politische, wirtschaftliche und mediale Elite Deutschlands hat es, bis auf Ausnahmen, versäumt, diese Entwicklung im Auge zu behalten bzw. auf diese Entwicklung zu reagieren. Teilweise haben deutsche Politikerinnen und Politiker, gleich welcher politischer Farbe, selbst dazu beigetragen, ganze Länder zu destabilisieren bzw. zu zerstören.
Waffen-Exporte in Krisen-Regionen, die Unterstützung diktatorischer Regime, ausbleibende entsprechende Entwicklungshilfe vor Ort und mangelndes diplomatisches Geschick gegenüber den Regierungen der jeweiligen Länder trugen dazu bei, dass die globale Lage ist, wie sie ist.
Rund 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – insbesondere vor Krieg bzw. Terror, aber auch aufgrund von Armut und Naturkatastrophen, die teilweise hausgemacht sind. Nicht zuletzt durch die „hoch entwickelten“ Industrieländer…
Innenpolitische Konflikte in Deutschland und deren Ursachen
Nun spitzt sich der Konflikt zwischen „Einheimischen“ und „Migranten“ in Deutschland weiter zu. Dafür gibt es viele Gründe, aber die Verantwortung tragen dafür die langjährigen Regierungsparteien CDU, CSU und SPD. Jahrelang haben sie es versäumt, ein Einwanderungsgesetz zu verabschieden. Die „Migrationspolitik“ nicht erst seit 2015, im Prinzip seit 1980 ff., wurde nie hinreichend erklärt, sondern einfach exekutiert.
Einerseits wurden schon vor 40 Jahren extreme Vorurteile gegenüber „Migranten“ geschürt, eine fast totale Abschottung gefordert, andererseits gab es realitätsfremde „Multikulti-Träumereien“. Beide Positionen sind gescheitert.
Da es in der „Migrationsfrage“, wie in anderen Bereichen übrigens auch, in Deutschland kaum von der Vernunft, vom Intellekt und vom Charakter geleitete Politikerinnen und Politiker gibt, wird die innenpolitische Lage immer dramatischer. Die 2015/16 erfolgte unkontrollierte Migration und deren Folgen führte zu einer weiten Verunsicherung und Vorbehalten bei einem Großteil der Bevölkerung.
Frust, Unbehagen und Schuldzuweisungen
Inzwischen hat sich eine Menge Frust und Unbehagen in der deutschen Bevölkerung angestaut. Viele lassen sich leider emotionalisieren, auch von Union und SPD, die ihrerseits nun versuchen, die Schuld an der innenpolitischen Migrationsmisere der politischen Konkurrenz zuzuschieben.
Dabei ist die Migrationspolitik nur ein Themenfeld, bei dem Union und SPD nicht aufrichtig gegenüber der Bevölkerung agierten. Aber die Bevölkerung ist klüger, als mancher CDU-Mann oder manche SPD-Frau glauben mögen. Die Menschen vergessen eben doch nicht so schnell.
Wer weigerte sich denn die DDR, die Mauer-Tote, RAF-Unterstützung, Staatsdoping (was es mithin auch in Westdeutschland gab), Stasi und politische Gefängnisse zu verantworten hat, als Unrechtsstaat zu bezeichnen? Genau! Ein SPD-Ministerpräsident.
Wer ließ es zu, dass nach 1945 kleine wie große braune Nazis in Verwaltungen, Justiz, Politik, Wirtschaft und Verbänden wieder Karriere machen konnten? Genau die damaligen geführten CDU-Bundesregierungen in Westdeutschland und das Block-Regime aus SED, Ost-CDU, LDPD, NDPD und Bauernpartei in der DDR!
Wer unterstützte zwischen 1949 und 1990 ff. Diktatoren in der dritten Welt und wundert sich nun, dass – nachdem diese ihre Länder mit Hilfe auch deutscher Waffen und „Zuwendungen“ zerstörten – plötzlich viele Migranten und Flüchtlinge nach Deutschland kommen? Genau, Westdeutschland und die DDR bzw. deren Folgestaat – das vereinte Deutschland.
Nur ein Beispiel von vielen
Bestes Beispiel dabei ist Afghanistan. Es war ein solider Staat, bis 1979 – unter dem Beifall und bei propagandistischer bzw. materiell-finanzieller Unterstützung der DDR – die Rote Armee dort einmarschierte, um letztendlich das prokommunistische Nadschibullah-Regime zu installieren. Die Gegenseite, die USA, Saudi-Arabien und Westdeutschland, unterstützten die Fundamentalisten um Hekmatyar.
Weder Nadschibullah noch Hekmatyar waren allerdings vom afghanischen Volk gewollt… Was blieb, ist ein Krieg gegen dieses Land und in diesem Land, der verheerende Folgen bis heute hat. Und dann werden Flüchtlinge, die diesen Namen verdienen, mittlerweile wieder dorthin zurückgeschickt – von deutscher Seite! Ein Skandal, der menschenverachtender nicht sein kann.
Von der fehlenden Aufrichtigkeit in der Außenpolitik zur fehlenden Aufrichtigkeit in der Innenpolitik
Aber nicht nur in außenpolitischer Hinsicht, in der Migrationsfrage, reden die deutschen Polit-Eliten „mit gespaltener Zunge“…
Ein Skandal ist es auch, wenn von unabhängigen deutschen Gerichten als „Begünstigte der Stasi“ entlarvte politische „Möchte-gern-Größen“ in hohe politische Ämter aufsteigen dürfen und dann noch als „Freiheitskämpfer gegen den Kommunismus“ von Massen-Medien tituliert werden!
Nein, ein Großteil der deutschen Bevölkerung ist – trotz mitunter seltsamer Umfrage-Ergebnisse, die mit Vorsicht „zu genießen“ sind – eben nicht mit den Eliten in Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur zufrieden. Ändern sich diese nicht und ändern ihr Handeln, dann wird sich Deutschland nachhaltig ändern. Und ob diese Änderung dann zum Positiven erfolgt, ist eher zweifelhaft.
M.Michels