Nach der Wahl in Italien
Wahl-Debakel für die italienischen Sozialdemokraten
Der Niedergang der Sozialdemokraten und Sozialisten setzte sich auch bei der Parlamentswahl in Italien am 4.März 2018 fort. Die bisherige führende sozialdemokratische „Partito Democratico“ mit dem Spitzenkandidaten, dem amtierenden Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni, kam nur auf 18,9 Prozent.
Hingegen wurde die Partei der Freigeister, die „Fünf-Sterne-Bewegung“ mit Spitzenkandidat Luigi Di Maio, die stärkste Partei mit 32,2 Prozent. Das „Mitte-Rechts-Bündnis“ des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi erreichte 37 Prozent.
Die Wahl in Italien zeigte: Das sozialdemokratische Zeitalter ist nicht nur vorbei, nein, die sozialdemokratischen bzw. sozialistischen Parteien sind in Europa im Niedergang. Die EU in ihrer real existierenden Form wird von der Mehrheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger klar abgelehnt. Und auch die traditionellen „Eliten“ in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft werden von einer Mehrheit der Menschen in ganz Europa so nicht mehr akzeptiert.
Wie die anderen Länder in Europa auch, ob Spanien, Frankreich, Griechenland, Portugal oder Deutschland (trotz aller geschönten Statistiken), befindet sich Italien in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise.
Die Regierungsbildung in Italien dürfte sich ähnlich schwierig wie in Deutschland gestalten.
M.Michels