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Vor der Sommer-Universiade 2015 in Gwangju

Nachgefragt bei einer früheren Schweriner Studenten-Sportlerin

Kaum sind die „Europaspiele“ in Baku (12.Juni-28.Juni) beendet, da „ruft“ schon das nächste sportliche Großereignis. Vom 3.Juli bis 14.Juli findet die 28.Sommer-Universiade, die Weltspiele im Studenten-Sport, in Gwangju statt. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband nominierte dabei 120 studentische Sportlerinnen und Sportler in dreizehn Sportarten.

LA-WM

Insgesamt werden rund 13000 studentische Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 160 Nationen in Gwangju erwartet, die um die Medaillen in 272 Entscheidungen (21 Sportarten) wetteifern werden.

Studenten-Sportlerinnen und -Sportler aus M-V spielten in den gesamtdeutschen Universiade-Teams nach 1990 oft eine gute Rolle.

So gab es zwischen 1990 und 2005 auch immer wieder gute Platzierungen für Schweriner Athletinnen und Athleten bei Sommer-Universiaden: In Buffalo 1993 gab es Silber für Siebenkämpferin Birgit Gautzsch (Schweriner SC) und weiteres Silber für Speerwerferin Tanja Damaske, die von 1985 bis 1989 für den SC Traktor Schwerin und von 1990 bis 1992 für den Schweriner Sportclub startete. Der gebürtige Schweriner Marco Liefke feierte dann 1999 auf Mallorca seinen größten internationalen Erfolg.

Der Volleyball-Spieler aus der Landeshauptstadt M-V gewann mit der deutschen Auswahl Gold vor Japan und Spanien. In Izmir 2005 erreichte der Schweriner Basketballspieler Lars Grübler mit dem deutschen Team einen Achtungserfolg – mit Rang fünf.

Gerade Buffalo 1993 war für die deutschen Studenten-Sportlerinnen und -Sportler ein großer Erfolg, denn sie erkämpften in der amerikanischen Metropole sechsmal Gold, neunmal Silber, dreizehnmal Bronze. Die Spitzen-Position hatten die amerikanischen Gastgeber inne, die insgesamt auf 31 x Gold, 23 x Silber, 19 x Bronze kamen und die Leichtathletik-Wettkämpfe ebenfalls dominierten (14 x Gold, 8 x Silber, 5 x Bronze.

Die deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten konnten damals über 2 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze jubeln, wobei Heike Meissner über die 400 Meter Hürden und Dieter Koszewski über die 110 Meter Hürden siegten.

Aber wie war das damals in Buffalo 1993 – aus Sicht von Birgit Gautzsch? Verfolgt die heutige WGS-Mitarbeiterin auch ein wenig das heutige Universiade Geschehen?

Nachgefragt

Birgit Gautzsch über ihren Universiade-Wettkampf 1993, die Bedeutung der Universiaden an sich, ihr Interesse an den heutigen Weltspielen der Studenten und aktuelle sportliche Aktivitäten

„Bin natürlich weiterhin sportlich aktiv und interessiert…

Frage: Frau Gautzsch, vor 22 Jahren erkämpften Sie bei der Sommer-Universiade in Buffalo Silber… Wie war das damals? Wie erlebten Sie die Universiade?

Birgit Gautzsch: Die Universiade 1993 in Buffalo war ein tolles Erlebnis – nicht nur sportlich gesehen. Unvergesslich bleiben für mich das Zusammentreffen mit den Sportlern anderer Sportarten, die Ausflüge zu den Niagarafällen und in die Umgebung von Buffalo… Das alles beeindruckte mich sehr. Leider fehlte die Akzeptanz in der Öffentlichkeit.

Der Wettkampf war damals sehr spannend. Ich wurde ja Zweite (5934 Punkte) hinter Urszula Wlodarczyk (Polen/6127 Punkte), knapp vor der Amerikanerin Kelly Blair (5926 Punkte). Besonders der Zweikampf zwischen Kelly und mir um Silber bedeutete viel Dramatik. So war es seinerzeit enorm wichtig, dass ich vor Kelly im abschließende 800 Meter-Lauf ins Ziel kam. Da ich am Wochenende zuvor noch beim Europacup der Mehrkämpfer in Oulu Finnland gestartet war, hatte ich nicht so große Erwartungen an den Universiade-Wettkampf und dann gab es Silber… Echt cool!

Frage: Ende Januar bis Mitte Februar 2015 fand die Winter-Universiade in Granada, Strebske Pleso und Osrblie statt; im Sommer folgt die Universiade in Gwangju. Verfolgen Sie noch ein wenig die Universiade-Wettkämpfe?

Birgit Gautzsch: Wenn etwas im Fernsehen übertragen wird, gerade zur Sommer-Universiade, dann schaue ich mir natürlich die Wettbewerbe in der Leichtathletik an. Bei der diesjährigen Winter-Universiade hatte ich beim Biathlon zugeschaut und war enttäuscht, dass deutsche Athleten dort nicht zu sehen waren… Es dominierten die Studenten-Sportlerinnen und -Sportler aus Russland (14 Medaillen, viermal Gold), der Ukraine (fünf Medaillen, zweimal Gold), Tschechien (drei Medaillen, einmal Gold), der Slowakei (drei Medaillen, einmal Gold) und Kasachstan (zwei Medaillen, einmal Gold).

Frage: Sie waren ja Siebenkämpferin… Im August werden auch die Leichtathletik-WM in Peking ausgetragen. Fiebern Sie dann auch mit den deutschen Athletinnen mit?

Birgit Gautzsch: So oft, wie es geht, verfolge ich die medialen Leichtathletik-Übertragungen, informiere mich über die Ergebnisse und bin selbstverständlich auch heute noch sehr sehr interessiert am Siebenkampfund dessen Entwicklung. Ich freue mich dabei immer wieder über neue Talente, so zum Beispiel Caroline Schäfer, aber auch über die guten Leistungen der etablierten Athletinnen, wie Lilli Schwarzkopf, Claudia Rath und Julia Mächtig.

Frage: Und wie halten Sie sich heute noch fit?

Birgit Gautzsch: Wenn es die Zeit erlaubt, halte ich mich mit Fitness-Sport, Joggen und Walking fit.

Vielen Dank, weiterhin alles Gute – sportlich, beruflich und persönlich!

Marko Michels

Foto/Michels: Die Leichtathletik, eine traditionsreiche Sportart – nicht nur global betrachtet…


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