BMBF fördert herausragende Neurowissenschaftlerinnen
Schavan: „Talentierte Frauen für eine wissenschaftliche Karriere gewinnen“
Um die Karrierechancen von Frauen in den Neurowissenschaften zu verbessern, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen. Aus über 70 Bewerbungen hat ein internationales Gutachtergremium jetzt fünf Wissenschaftlerinnen ausgewählt. In Bonn, Hamburg, Jena und München werden sie längerfristig angelegte eigenständige Forschungsprogramme leiten. Dazu gehört ein Projekt zur Erforschung der Verbesserung der Rückenmarksfunktion bei Querschnittlähmung und ein Forschungsprojekt zum Thema Schmerzwahrnehmung.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte am Freitag in Berlin: „Noch immer steigen zu viele hochqualifizierte Frauen aus der wissenschaftlichen Karriere aus. Deutschland gehen dadurch wertvolle Ressourcen verloren. Das können und dürfen wir so nicht hinnehmen. Wir wollen talentierte Frauen motivieren und bei ihrer Karriere unterstützen.“
Durch die Leitung einer selbständigen Forschungsgruppe sollen Frauen ihre wissenschaftliche Expertise ausbauen und sich an einer deutschen Forschungseinrichtung international profilieren. Die geförderten Wissenschaftlerinnen können sich auf diese Weise eine tragfähige Karriereperspektive schaffen, sich für die Übernahme einer Professur qualifizieren und sich dauerhaft im Wissenschaftssystem etablieren. Die Einbindung hoch qualifizierter Frauen in die Forschungslandschaft ist bisher in Deutschland nicht zufriedenstellend.
Zwar waren im Jahr 2006 fast die Hälfte der Studienanfänger in Deutschland Frauen. Doch bestehen in der weiteren akademischen Laufbahn weiterhin erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede. So sind heute nur rund fünfzehn Prozent aller Professuren von Frauen besetzt. Auch bei Führungspositionen in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in der industriellen Forschung sind Frauen deutlich unterrepräsentiert.